Tonwerk Lausen AG
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Pressearchiv

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13. Juni 2023

Tonwerk Studios «Ausgezeichnet»

Tonwerk Studios gehört offiziell zu den schönsten Hochzeitslocations der Schweiz
58'394 Veranstalter/innen, Besucher/innen sowie eine unabhängige Fachjury haben im Rahmen des diesjährigen Swiss Location Awards entschieden: Tonwerk Studios gehört zu den schönsten Hochzeitslocations der Schweiz!

 

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«Wir sind begeistert, dass wir für den Swiss Location Award 2023 nominiert wurden und dadurch im Rennen um die wichtigste Auszeichnung der Eventbranche sind. Nun hoffen wir auf die Unterstützung unserer Community, damit wir während der bevorstehenden Bewertungsphase des Awards viele positive Bewertungen erhalten, sagt Daniela Wellinger vom Tonwerk Studios-Team.

Vom 1. – 31. Mai können Veranstalter/innen, Eventprofis, Besucher/innen und Gäste die nominierten Locations auf eventlokale.ch bewerten und ihnen so zu einer der begehrten Award-Auszeichnungen verhelfen.

Die Auszeichnung erfolgt am Dienstag, 13. Juni 2023.

Über den Swiss Location Award®
Der Swiss Location Award® wird von eventlokale.ch durchgeführt und ist das wichtigste Gütesiegel der Schweizer Eventbranche. Der Award zeichnet seit 2016 in zehn verschiedenen Kategorien die schönsten und besten Locations aus. Dabei entscheidet die erreichte Punktzahl über die Vergabe der Gütesiegel «Empfohlen», «Ausgezeichnet» oder «Herausragend». Seit 2016 wurden 1'948 Locations aus der ganzen Schweiz ausgezeichnet.
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23. März 2023 // OBZ // IG Chienbäse

Chienbäse-Party im Tonwerk Lausen

Der IG-Chienbäse-Präsident Werner Fischer begrüsste am Freitag, 17. März, über 100 Gäste im alten Tonwerk Lausen, in dem festlich geschmückten Raum mit einer Ambiance zwischen Aufrichtefest und Gala-Dinner.

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Sie alle teilten die Begeisterung für den Chienbäse-Umzug, also nicht nur die aktiven Chienbäseler
und Füürwägeler, sondern auch Sympathisanten und Gäste.

Zum Auftakt sang der Schnitzelbank Papageno, anschliessend wurde ein feines Basler Geschnetzeltes serviert. Man freute sich, viele bekannte Gesichter zu treffen und über den vergangenen Chienbäse zu plaudern. Man ist sich bebewusst, dass wir müssen Sorge tragen müssen zu unserem weit über die Kantonsgrenzen hinaus bekannten schönen Brauch, mit seinem imposanten feurigen Zauber.

Nach dem Essen schränzte die Guggemusik Lupo Rueche. Sie begeisterten das Publikum mit ihren Melodien und verhinderten, dass nach dem Essen Müdigkeit auftreten konnte. Zum Abschluss spielten sie das Baselbieterlied bei dem kräftig mitgesungen wurde.

Ein herzliches Dankeschön allen Sponsoren und Helfern, die zum erfolgreichen Gelingen der Chienbäse-Party 2023 beigetragen haben. Die IG Chienbäse freut sich bereits auf nächstes Jahr am Freitag, 8. März 2024.
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07. September 2022 // OBZ // Alexander Jegge

Der Widerhall der Geschichte

Die Chorgemeinschaft Contrapunkt führte Teile des «Canto Generals» auf

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Der chilenische Dichter Pablo Neruda schrieb während Jahren an seinem Gedichtzyklus «Canto General». Er wollte die ganze Geschichte Südamerikas in Hymnen erzählen und ehren. Der griechische Musiker Mikis Theodorakis machte sich zur Aufgabe, Teile dieses Textes in ein Oratorium zu giessen. Dabei kam ein schwergewichtiges Werk heraus, das der Gründer der Chorgemeinschaft Contrapunkt, Georg Hausammann, mit seinem jungen Chor 1981 aufführte. Der Canto wurde zum musikalischen Markenzeichen politisch progressiver Menschen, in der ganzen Welt. Man las Neruda, hörte Theodorakis und Maria Farantouri. Es war so etwas wie künstlerisch musikalische Heimat.

Zu seinem 40-Jahar-Jubiläum schenkte sich der Chor nun nochmals etwas Canto. Die Dirigentin Abélia Nordmann wählte vier Teile aus, welche Charakter und Geist der Musik gut beschreiben. Zusammen mit dem Ensemble liberté und deren Co-Leiterin Maija Gschwind ordneten die beiden Musikerinnen das Werk in seine Zeit ein und stellten ihm gleichzeitig zwei Auftragswerke gegenüber, ein Werk der Brasilianerin Tatiana Catanzaro (Sonnenstrahl von Barnimstrasse), und eines der Kolumbianerin Violeta Cruz (La patria dividia). Beide setzten sich mit Neruda auf ihre Weise auseinander. So ertönte neben dem teilweise gewaltigen Gesang des Canto (mit der Mezzosopranistin Aura Gutiérrez und dem Bariton Valerio Zanolli) die filigrane und etwas ruhigere Musik der Gegenwartskomponistinnen. Sie nahmen den Canto aus seiner geschichtlichen Gebundenheit heraus und gaben der älteren Musik eine neue Wertigkeit.

Dazu trug auch die Chorgemeinschaft bei, die aus dem Canto kein affektiertes Gedröhne mit politischem Grundkern machte, sondern filigran gesungene Chormusik, die ihre Verbundenheit mit dem einfachen Volk nie bestritt. Das Engagement und die Ernsthaftigkeit der Sängerinnen und Sänger war nicht nur beim Canto spürbar, sondern auch bei den sehr schwierigen Neukompositionen.

Noch immer bleibt Theodorakis Musik die musikalische Heimat vieler, was man sowohl beim Publikum als auch bei den Sängerinnen und Sängern spürte. Viele sind mit der Musik älter geworden, haben sie aber immer noch verinnerlicht. Die jungen Interpretinnen und Interpreten haben bewiesen, dass diese Art von Musik weiterentwickelt wird und weiterlebt. Das Konzert bleibt so in eindrücklicher Erinnerung.
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30. Juni 2022 // OBZ // Beat Eglin

Das Tonwerk feierte 150 Jahre

Vom Künstler bis zum Handwerksbetrieb und Dienstleistungsunternehmen präsentierten sich am Tag der Offenen Tür etliche Unternehmen. Sie sind im ehemaligen Tonwerk Lausen eingemietet. Für grosse und kleine Kinder drehte sich eine alte Rösslirytti und Getränke und Grillwürste wurden für einen Franken
verkauft.

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Urs Eggimann ist verantwortlich für den Unterhalt und Betrieb der gesamten Infrastruktur im Tonwerk. Er wohnt schon fast dort, denn bei jedem Anlass ist er anzutreffen. Somit ist denn auch das Smartphone ein wichtiges Arbeitsgerät für ihn. Wenn es Fragen oder ein Problem gibt, wird er gerufen.

Neben den fest eingemieteten Firmen stehen auch Räume in verschiedenen Grössen für private Anlässe und Firmen zur Verfügung.

Am letzten Samstag kamen über 600 Schaulustige in die ehemaligen Fabrikhallen. Empfangen wurden sie von einer grossen Blumenvielfalt. Unter den vielen Farben, Formen und Töpfen finden alle etwas Passendes. Als Nachbar mietete sich ein Bikeladen ein, der auf kleinstem Raum mehr Auswahl anbietet
als manche grossen Geschäfte. Im Hauptgebäude wurde man von zwei imposanten Rennboliden empfangen. Für die müden Zeitgenossen wurde eine bequeme Matratze präsentiert und gegenüber
erklärten zwei Fachleute, wie man auf einfache Art alte Rohre sanieren kann. Sehr interessant waren die einheimischen Künstler. Einer arbeitet mit einheimischem Holz, Altmetall, Gold und Farbstiften. Alles wird zu schöner Holzkunst verarbeitet. Bilder und Holzfiguren entdeckte man am nächsten Stand und ganz besondere Sitz- und Liegegelegenheiten wurden am Ende der Halle gezeigt. In der Schreiner-Werkstatt empfing der Chef seine Besucher mit einem fröhlichen Lachen. Er schreinert Massivholzmöbel, repariert,
restauriert und baut um – alles aus einer Hand.

Die Festwirtschaft wurde an diesem schönen Sommertag gerne und gut besucht und die Grillmeister hatten genug Arbeit, bis alle Hungrigen mit Klöpfern, Bratwürsten und Brot versorgt waren.
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31. März 2021 // OBZ // Benildis Bentolila

«Die Post schaut, dass es uns wohl ist»

Es ist fast zehn vor sechs Uhr morgens. Die S3 von Basel her hält in Lausen. Mehrere Personen steigen aus und begeben sich zum ehemaligen Tonwerk Lausen, wo seit Herbst letzten Jahres die Zustellstelle Lausen der Post eingemietet ist. «Von 464 solchen Stellen schweizweit sind wir hier die Siebtgrösste», erklärt Teamleader Bruno Floriano nicht ohne Stolz, der die Journalistin der ObZ am verschlossenen Aussentor in Empfang nimmt.

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In der hell erleuchteten Halle herrscht eine geschäftige und trotzdem angenehme Atmosphäre. Als Aussenstehende hat man das Gefühl, dass die rund 100 Mitarbeitenden es sich gewohnt sind, ihre Arbeit des Morgens früh zu beginnen. Sie verteilen die von den grossen Zentren bereits weitgehend detailliert sortierte A-Post sowie die Werbe-Wurfsendungen und die grob vorsortierte B-Post routiniert. Es wird kaum geredet, sondern die später auszutragenden Sendungen werden sorgfältig in die mit den einzelnen Zustelladressen angeschriebenen Fächer verteilt. Eine Person bedient rund 800 Adressen; sie kennt mindestens je fünf Touren. Das bedeutet, dass sie nicht immer auf den gleichen Wegen und mit den gleichen Fahrzeugen unterwegs ist.

«Freue mich auf definitive Anstellung»

Die Sendungen werden von den Zentren mit Lastwagen um die halb fünf Uhr angeliefert. Das bedeutet, dass bereits um diese Zeit einige Personen arbeiten. Es gilt auch, das Leergut einzuladen und die angekommenen Behälter für die Verteilung in die einzelnen Nischen der Weiterverarbeitung vorzubereiten. Um fünf Uhr treffen weitere Personen ein, um 6 Uhr ist die ganze Belegschaft an der Arbeit. Die wöchentliche Einteilung ist auf einer riesigen Magnettafel festgehalten mit folgenden Überschriften: «Name, Arbeitsbeginn, Tour, Einlegen am Morgen, Zustellung, Tourbeginn, Tourende.» Auf der Tabelle ist ersichtlich, wer in den Ferien weilt, wer frei hat, wer krank ist. Promosendungen werden eingetragen und verschiedene sich ändernde Hinweise. Es hat den Anschein, dass alles von Beginn her gut organisiert ist und kaum Fragen gestellt werden müssen.

David ist Quereinsteiger und seit Anfang dieses Jahres in Lausen angestellt, also noch in der Probezeit. Auf die Frage, ob ihm die Tätigkeit und der Arbeitsplatz gefallen, antwortet er spontan: «Es gefällt mir so gut, dass ich mich freue, wenn ich ab nächster Woche fest angestellt werde.»

Allgemein hört man von niemandem Klagen in Bezug auf die Arbeit oder die Arbeitgeberin. «Die Post schaut darauf, dass es uns wohl ist», hält Bruno Floriano fest. 

«Wir verfügen über praktische, solide Kleider. In den Zustellzentren gibt es angenehme, geräumige Aufenthalts- und Umkleideräume sowie Bereiche, wo Kleider und Schuhe getrocknet werden können.»

«Es ist wichtig, die Pakete möglichst unverrutschbar zu platzieren»

Gegen acht Uhr steigt der Lärmpegel, die Frauen und Männer machen sich daran, ihre Kisten, die sie vorne und/oder hinten auf dem Dreirad mitführen, und ihre Anhänger zu beladen. Es ist die erste Rauchpause, die draussen unter einem Dach gehalten werden kann. Die verschiedenen Fahrzeuge werden je nach Bedarf von den Teamleader zugeteilt. Der Beschäftigungsbereich verlegt sich zu den Fahrzeugabstellplätzen ausserhalb der geheizten Halle. Hier wird sichtbar, dass Postbotinnen/Postboten oft strapaziöse Arbeit verrichten. Es ist interessant, ihnen zuzuschauen, wie sie ihre Fahrzeuge clever beladen. «Denn», erklärt Pascal Bossert, «es ist wichtig, Pakete so zu platzieren, dass sie während der Fahrt nicht verrutschen. Und darauf zu achten, dass nicht das Paket, das der letzten Haushaltung zuzustellen ist, zuoberst liegt.»

Dreijährige Lehre mit EFZ

Vor lauter Paketen sah man die Postbotinnen/Postboten kaum mehr. Postbotinnen/Postboten sind ausgebildete Fachleute EFZ, die eine dreijährige Lehre absolvieren. Rund 600 Logistiker/-innen bildet die Post aus. Als Anforderungen werden genannt, dass diese Personen gerne früh aufstehen und es ihnen nichts ausmacht, bei jedem Wetter draussen zu arbeiten. Das ist nicht jedermanns und jederfraus Sache. Zudem beinhaltet es teilweise anstrengende körperliche Arbeit, besonders seit vor einem Jahr der Onlinehandel stark zugenommen hat. Während der Adventszeit 2020 konnten einem diese Menschen manchmal leidtun: In Kälte und Eis mit Wind und gar Schneegestöber hielten sie sich auf ihren Dreirad-Elektrorollern balancierend, einen Anhänger mitziehend. Oft sah man sie kaum mehr vor lauter Paketen, die vor ihnen aufgetürmt und in ihrem Rücken aufgeschichtet waren. Man hatte das Gefühl, auch diese Menschen hätten einen riesengrossen Applaus verdient …
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15. Jan 2021 // Schweizer Illustrierte // René Haenig, Geri Born

«Ich will mein Urvertrauen zurück!»

Der TV-Krimi «Wilder» ist Kult: auch dank Sarah Spale, der Fahnderin Rosa Wilder. Nach ihrem Unfall beim Dreh im Frühjahr haderte die Basler Schauspielerin lange mit sich. Offen spricht sie von ihren Selbstzweifeln, über ihre Familie – und einen alten Sehnsuchtsort in Griechenland.

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Ein kalter, hochnebelverhangener Tag, eine stillgelegte Industriehalle des Tonwerks in Lausen BL – und mittendrin Rosa Wilder. Die Szenerie könnte dem SRF-Hit «Wilder» entstammen: Die im TV stachelig wirkende Fahnderin lächelt, zupft den roten Schal zurecht, macht kehrt – und läuft erneut auf den Fotografen zu. Sarah Spale, 40, die im Erfolgskrimi die Ermittlerin Rosa Wilder verkörpert, wirkt beim Shooting mit der Schweizer Illustrierten gelöst, fast beschwingt; sie freut sich auf bevorstehende freie Tage mit der Familie.
Als Rosa Wilder ermittelt sie rund um La Chaux-de-Fonds. Mit Partner Manfred Kägi, gespielt vom Berner Marcus Signer, 57, ist sie zurzeit einem Serientäter auf der Spur, der es auf schwarze Schafe bei der Polizei abgesehen hat. Wirkte sie in der ersten Staffel noch kühl und unnahbar, taut sie immer mehr auf, witzelt gar mit Kägi.

Der Unfall macht ihr zu schaffen. «Weil ich mich nicht mehr auf meinen Körper verlassen kann. Funktionieren, wenn ich funktionieren will – dieses Urvertrauen ist angeschlagen. Ich will es zurückgewinnen!» Spale ist kein ängstlicher Mensch, doch ihre Verletzung und die Unsicherheit in der Corona-Zeit nagen. Zu Beginn der Pandemie habe man von grosser Solidarität gesprochen, jetzt gehe man mit Skepsis und Distanz aufeinander zu. «Das entspricht überhaupt nicht meiner Art!»
it der Maskenbildnerin, die Sarah fürs Shooting zurechtmacht, plaudert sie locker und unbeschwert. Sie könnte es sogar auf Berndeutsch. Das kommt der Baslerin inzwischen leicht über die Lippen. «Beim Dreh passiert es immer öfter, dass ich mit der Maskenbildnerin, einer Bernerin, Berndeutsch spreche. In der ersten Staffel habe sie das noch strikt vermieden, «Bärndütsch» nur gesprochen, wenn die Kamera lief.
Die fehlende Unbeschwertheit wegen Corona beschäftigt Spale. Kürzlich sei ein älterer Mann vor ihr zu Boden gestürzt. Spontan wollte sie ihm aufhelfen. Zuerst habe sie gefragt, obs ihm unangenehm sei, weil sie ihm ja dabei nahe komme. «Ich hoffe, wir kriegen diesbezüglich nach der Pandemie die Kurve und begegnen einander wieder offener.»
Offenheit ist ihr wichtiger als Besitz. «Ich besass lange Zeit sehr wenig und empfand das als Freiheit.» In jungen Jahren strandete Sarah auf einer kleinen griechischen Insel, wo sie in einem Bistro kiloweise Kartoffeln schälte. «Einmal sagte der alte Wirt, er sei gleich zurück. Als Gäste kamen und Omelett und griechischen Kaffee bestellten, bereitete ich beides zu. Als der Wirt zurückkam, fragte er: Was machst du da? Ich sagte: Es hat Gäste. Der alte Grieche strahlte bis über beide Ohren wegen meines Eifers.» Wenn Spale davon erzählt, wirkt es, als hätte sie die kleine Insel vor Augen. «Die Sehnsucht, den Koffer zu packen, bleibt.»
Anfang Woche ist Spale für Dreharbeiten ins Glarnerland zurückgekehrt – dahin, wo 2017 die Erfolgsgeschichte von «Wilder» ihren Anfang genommen hatte und sie ihren Durchbruch als Schauspielerin feiern konnte.

«Rosa ist selbstsicherer geworden. Sie hat sich als Polizistin weitergebildet, weiss, dass sie gut ist in ihrem Beruf», sagt Spale. Genauso wie sie als Schauspielerin. Spätestens seit ihrer Rolle als zugedröhnte Junkie-Mutter im Kinodrama «Platzspitzbaby» (2020) ist sie eine Ikone unter den Schweizer Schauspielerinnen.
pale ganz bescheiden: «Ich finds toll, wo ich stehe, hatte auch Glück.» Den Erfolg hat sie sich erarbeitet, feilt daran, «nicht nur abzuliefern, sondern mit jedem Dreh besser zu werden». Nicht wegen Ansehen oder Karriere – ihre eigene Erwartungshaltung treibt sie an. Trotz aller Anerkennung bleibt sie selbstkritisch. «Oft liege ich im Clinch mit mir, hinterfrage mich.» Das macht für sie den Reiz ihres Berufs aus: «Jedes Mal über mich hinauszuwachsen und mich dabei permanent mit mir selbst auseinanderzusetzen.
»Ihre Filmfigur Rosa nimmt auch privat mehr Gestalt an. «Anfangs war sie ein Meitli, jetzt hat sie ein Kind und Familie.» Zu viel verraten will Spale nicht. «Es passiert in den kommenden Folgen noch so viel.»
Glück im Unglück hatte sie im vergangenen Frühjahr. Beim Dreh zur akTEXT
RENÉ HAENIG FOTOS GERI BORNtuellen «Wilder»-Staffel verletzte sie sich – ironischerweise während einer Szene im Spital. «Kreuzband und Meniskus waren hin.» Sarah haderte. «Dass ich mit dem Unfall die Aufnahmen komplett hätte unterbrechen können, machte mir zu schaffen. Doch wegen des Lockdowns wurde der Dreh sowieso unterbrochen.»
Spale wird operiert, läuft bis Sommer an Krücken. «Unser Kleiner besuchte da noch den Chindsgi, der
Ältere die Primarschule. Ich machte mit ihm für die Schule nur, was sein musste.» Spale, die nach ihrem Studienabbruch (Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis) eine Ausbildung zur Primarlehrerin absolvierte, unterrichtete nur in ihren Praktika. «Sonst nie!»
Die Zeit fürs SI-Shooting hat Sarah Spale genau festgelegt. Sie will pünktlich am Mittag daheim sein bei ihrer Familie. Zu Beginn der Pandemie achteten die zweifache Mutter und Ehemann Philipp, 44, darauf, mit ihren Buben viel in der Natur zu sein. «Die Situation konfrontierte unsere Kinder mit neuen Herausforderungen. Im sozialen Umgang mussten sie Neues lernen, zu Hause vermehrt mithelfen.»
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17. Dez 2020 // Volksstimme // Sebastian Schanzer

Die grosse «Päckli-Flut»

Noch nie hatte die Post so viel Pakete zu liefern wie im Corona-Jahr vor Weihnachten. Nicht auszudenken,
was ein erneuter Lockdown für das Personal bedeuten würde. Auf Achse mit dem Sissacher Vollblut-Pöstler
Bruno Floriano.

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«Etwas vom Wichtigsten für unsere Gesundheit ist die Kleidung», sagt Bruno Floriano und zieht den Reissverschluss seines Fleece-Sweatshirts zu, bevor er die zusätzliche Jacke überstülpt. Der Teamleiter im neuen Postverteilzentrum im Lausner Tonwerk ist seit 5.15 Uhr bei der Arbeit und macht sich jetzt, vier Stunden später, bereit für seine Zustelltour in Sissach. Sein Team ist längst auf Achse. Die Briefpost kommt in Lausen bereits ab 4 Uhr morgens an, Pakete per Lastwagen zwei Stunden später. Nach dem Eingang wird die Ware sortiert, um 7.30 Uhr verlassen die ersten Pöstler und Pöstlerinnen mit ihren E-Rollern
oder dem Lieferwagen das Verteilzentrum.
Als Teamleiter koordiniert Floriano 15 der insgesamt 66 Touren im Oberbaselbiet, die von Lausen aus beliefert werden. Floriano erledigt administrative Arbeiten und hilft bei der Zustellung mit. Letzteres ist dieser Tage nötiger denn je. Seit 33 Jahren arbeitet der Sissacher für die Post, Zeiten wie diese habe er noch nie erlebt.

Mehr als 1 Million Pakete täglich
Die Rekorde im ohnehin hektischen vorweihnächtlichen Paketversand purzeln derzeit. In der Black-Friday-Woche Ende November wurden schweizweit 7,3 Millionen Pakete in den Zentren sortiert und den Kundinnen und Kunden nach Hause gebracht. Seither liefert die Post jeden Tag mehr als 1 Million Pakete aus. Noch nie gab es in der Geschichte des Unternehmens so viel zu verteilen. Briefträger müssen
deshalb seit einiger Zeit ihre Kollegen vom Paketdienst unterstützen.
Treiber dieser «Päckli-Flut» ist auch die Pandemie. Post-Mediensprecher Markus Werner bestätigt: «Die
Paketmengen waren wegen Corona bereits vor der Weihnachtszeit um 20 Prozent höher als zum gleichen
Zeitpunkt im Vorjahr.» Begonnen hatte der Boom während des Lockdowns. Da die Läden geschlossen waren, bestellten die Schweizerinnen und Schweizer ihre Artikel einfach online. Mittlerweile appelliert die Post an das Verständnis von Politik und Bevölkerung und weist auf die Folgen erneuter Laden-schliessungen hin. Klar ist, dass die Online-Bestellungen, die auch nach der Wiedereröffnung der Läden im Frühling auf hohem Niveau blieben, noch einmal in die Höhe schiessen.
Derweil sorgt sich die Gewerkschaft Syndicom um die Gesundheit der Postangestellten und fordert Massnahmen des Arbeitgebers zur Entlastung. Dies, obwohl die Post schweizweit bereits rund 800 temporäre Mitarbeitende allein für die Weihnachtszeit angestellt hat, wie Werner sagt.

Kunden vermehrt zu Hause
Auch im Tonwerk Lausen, das seit dem 1. Oktober die bisherigen regionalen Verteilzentren der Post in Bubendorf, Füllinsdorf, Känerkinden, Liestal und Sissach ersetzt, ist der Paket-Boom deutlich spürbar. Vollgepackte Gitterwagen werden frühmorgens durch die Betriebshalle geschoben, ausgeladen, neu gefüllt, beiseitegestellt. Pöstlerinnen und Pöstler auf ihren Elektro-Dreirädern bahnen sich im Schritttempo den Weg durch die Eingangshalle, auf der Suche nach einem Plätzchen, wo sie ihr Fahrzeug beladen können. Hin und wieder ein entnervtes Kopfschütteln: «Jetzt sind wir schon in dieser neuen Halle und trotzdem haben wir zu wenig Platz zum Arbeiten.» Ein kurzer Austausch unter Kollegen und schon werden zwei Quadratmeter frei – weiter gehts mit Packen. Alles scheint hier in ständiger Bewegung.
Bruno Floriano hat seinen Roller mittlerweile voll beladen – Briefe, Zeitungen, Journale und Werbematerial
in den Boxen vorne und hinten, Pakete im Anhänger. «Im besten Fall verstaue ich die Päckli so, dass ich sie auf meiner Tour der Reihe nach herausgreifen kann», erklärt er. «Heute ist das aber unmöglich: zu viele Pakete.» Es bleibt ihm nichts anderes übrig, als den Anhänger möglichst effizient zu füllen und sich die jeweiligen Adressen zu merken. Wie geht das bei 20 Paketen? «Keine Ahnung, aber es geht», sagt er, lacht und spannt eine Plastikplane über den Anhänger, welche die Pakete vor Wind und Wetter und dem Herausfallen schützen soll.
Sein Weg führt Floriano vom Verteilzentrum direkt ins Sissacher Alters- und Pflegeheim Mülimatt. «Wir planen unsere Touren möglichst so, dass jene ihre Post zuerst erhalten, die am dringendsten darauf warten», sagt er. «Die Bewohnerinnen und Bewohner des ‹Mülimatt› wollen morgens ihre Zeitung lesen.» Ebenso hohe Priorität geniessen die Gewerbetreibenden, erst danach sind die Häuser in den Wohnquartieren an der Reihe. Sie sind tagsüber meist leer, weil deren Bewohner am Arbeiten sind. Seit
dem Lockdown im Frühjahr ist dies allerdings merklich anders, wie Floriano sagt. «Wir treffen unsere Kundschaft vermehrt im Homeoffice an, was unsere Arbeit durchaus erleichtert.» So könne man etwa eingeschriebene Briefe öfter persönlich übergeben, anstatt eine Abholungseinladung zu schreiben, mit der die Kunden die Sendung in den Postfilialen abholen können. «Das spart uns Zeit und Aufwand.»

Kein Stress
Dennoch schreibt das Postpersonal derzeit – wie jeden Winter – Überstunden. In den ruhigeren Sommermonaten sollen diese wieder abgebaut werden. «Sendungen werden ganz grundsätzlich nicht auf den Folgetag verschoben, weil dadurch der Berg an Paketen nur noch grösser würde», wie Alfred Gruber, Logistikverantwortlicher des Postverteilzentrums in Lausen, sagt. «Je nach Menge müssen die Pöstler auf ihrer Tour halt mehrmals pro Tag nachladen.» In einzelnen Gemeinden gibt es lokale Paketdepots, die per Lieferwagen gefüllt werden, damit sich die Pöstler auf dem Roller zumindest den erneuten Weg nach Lausen ersparen können. Denn auch der modernste E-Roller hat irgendwann keinen «Saft» mehr.
Im Sissacher Allmendquartier muss Bruno Floriano heute gleich mehrere Pakete abliefern. Manche passen genau in den Briefkasten, andere nicht. Floriano hat ein gutes Auge dafür. Er greift behutsam ein Päckli, erfasst den Code mit seinem Scanner und sagt: «Das wird nicht passen.» Er versucht es trotzdem. Das Türchen des Briefkastens bleibt einen Spalt offen. «Ich mag das nicht», sagt er und klingelt zweimal an der Tür: «Post!» Der Kunde eilt zur Tür holt sich sein Paket und bedankt sich mit einem Lächeln.
Auch Reklamationen muss sich Floriano gelegentlich anhören. Gerade in dieser strengen Zeit kann es
vorkommen, dass die Zustellung ein bis zwei Stunden später erfolgt als gewöhnlich. «Meistens zeigen die
Leute aber Verständnis. Sie sehen, dass wir unser Bestes geben in dieser ausserordentlichen Zeit.» Stressen lässt sich der pflichtbewusste Pöstler auf seiner Tour ohnehin nicht. Viel Zeit würde er damit kaum gewinnen. Mit 33 Jahren Erfahrung sitzt bei ihm jeder Handgriff.
Aber wie lange kann das so noch weitergehen? Ermüdungserscheinungen zeigt Floriano kaum. Geschweige denn Unverständnis für die Bestellwut der Menschen. «Wir sind hier alle froh, dass es Arbeit gibt. Erholen können wir uns dann im Sommer», sagt er und klingelt zweimal bei der nächsten Haustür. «Guten Morgen – Post!»
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9. Okt 2020 // Schweizer Illustrierte Auto // Lina Hodel, Geri Born

PARTNER IN CRIME

Über 210 Jahre gibts die französische Automarke Peugeot, 21 davon fährt Francine Jordi an ihrer Seite.
Das will gefeiert sein. So tauchen wir ein in die Geschichte von zweien, die sich mögen. Partner in Crime eben.
 

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«Jetzt ist es so weit», dachte sich Francine Jordi, bei minus 18 Grad, frierend und festsitzend, irgendwo im Osten Deutschlands auf der Autobahn. «Meine erste Autopanne.»
Wir schreiben das Jahr 2008. An einem Samstagnachmittag, unterwegs auf Deutschlandtour, kommt der liegen gebliebene Minivan denkbar ungünstig. Eine Lösung muss her. Also wird umgeladen: Alles Material und die Passagiere inklusive Hund Pego werden auf die mitreisenden Fahrzeuge verteilt. Es kann weitergehen. Um den Patienten mit vier Rädern wird sich Jordis Partnergarage aus Bern kümmern. Auf sie ist Verlass, auch weit weg von zu Hause. Und eine Panne kann ja mal passieren. Nach fast zehn Jahren Zusammenarbeit ist das niemandem zu verübeln.
Was die Sängerin zu dem Zeitpunkt nicht weiss: Es ist gar nicht ihr Peugeot, der sie im Stich gelassen hat, sondern etwas ganz anderes. Aber beginnen wir von vorn.

In der Schweiz gibt es zwei Urgesteine unter den Markenbotschaftern von Automobilen. Neben Francine Jordi, die Peugeot seit 21 Jahren die Treue hält, den früheren Skirennfahrer und Olympiasieger Bernhard Russi. Ihn einzuholen, das dürfte Francine kaum schaffen, Russis Partnerschaft mit Subaru hält bereits doppelt so lang.
Das betrübt die fröhliche Bernerin keineswegs. Im Gegenteil: 21 Jahre Zusammenarbeit mit den Franzosen wollen gefeiert sein. Und so verwandelt sich Francine im von der Vergangenheit gezeichneten Tonwerk Lausen BL in eine französische Dame und präsentiert – très chic – Peugeots neusten Streich.

Der E-2008 brilliert nicht nur mit seinem eleganten Auftreten, sondern auch mit rein elektrischem Antrieb. «Super!» findet Jordi, die im Partnerlook vor dem Wagen posiert. «Ein total praktisches und handliches Stadtauto. Zum Cruisen und Parkieren ein Traum. Genauso wie die coole Form des Stromers.»
Wer einen Mini-SUV praktisch findet, fährt sonst wohl ein grösseres Auto. Seit vielen Jahren schon ist der Family-SUV 5008 SW GT Francines treuer Begleiter. Ihr zweites Zuhause auf Rädern. Mit Dieselantrieb. Für ihre vielen, täglich zurückzulegenden Autobahnkilometer die vernünftigste Variante. Ein Elektroauto kommt aufgrund der zu geringen Reichweite (noch) nicht infrage, Jordi hofft auf den Wasserstoffantrieb. «Wir schaffen so unglaubliche Dinge wie eine Mondlandung oder springen im Weltraum aus einer Kapsel und landen schliesslich wieder auf der Erde – aber einen noch umweltfreundlicheren Motor seri-enmässig herstellen, da haperts noch. Das ist echt schade.»

Die Umwelt liegt Francine Jordi am Herzen. Das ist einer der Gründe, warum sie Peugeot so mag: Umwelttechnisch ist die Marke mit dem Löwen im Emblem seit je vorn mit dabei. Ein anderer Grund ist ihre Vielseitigkeit. Mit Peugeot kann man ein ganzes Leben mitwachsen. Die Modellpalette hält für jeden etwas bereit.
Apropos Mitwachsen: Wie kam es eigentlich zur Partnerschaft zwischen den Franzosen und der Bernerin? Nach ihrem Sieg am Grand Prix der Volksmusik 1998 war schlagartig alles anders. Da war ein prallvoller Terminkalender und massenhaft Gepäck zu befördern, Tag ein, Tag aus. Nach einigen Monaten wurde Francine klar: So kann das nicht weitergehen: «Iig bruuche es Outo!»

Also machte sie sich in der Stadt Bern auf die Suche und fragte bei verschiedenen Garagen nach einem Sponsoring. Bei Peter Schär, dem damaligen Geschäftsführer der Löwen-Garage, fand sie schliesslich Gehör. Schär, von Jordi liebevoll «Mister Peugeot» genannt, sicherte ihr ohne zu zögern und vor allem ohne Vertrag eine Partnerschaft zu.
Dafür ist Jordi bis heute dankbar. Aus der jungen Frau von damals wurde eine erfolgreiche Persönlichkeit. Und Schärs Einsatz zahlte sich aus. Chancen, als Botschafterin die Marke zu wechseln, gab es für Jordi zahlreiche. Aber das kommt für sie nicht infrage. «Iig bi ne treui Seel», erklärt sie mit funkelnden Augen. «Als ich noch unbekannt war, war Peugeot für mich da, deshalb bin ich es jetzt auch.» Eine schöne Geschichte. Nicht nur beruflich. Auch privat pflegt Jordi viele Kontakte zu Personen ihres Fahrzeugsponsors, mit denen sie im Verlauf der Jahre zusammengearbeitet hat. Selbstverständlich weiterhin auch zu Peter Schär, dem späteren Pressechef von Peugeot Suisse.

In all den Jahren hat die Bernerin viel erlebt, gemeinsam mit ihren motorisierten Löwen. Fuhr sie früher noch sportlich, bezeichnet sie sich mittlerweile selbst als Gemütsfahrerin. Manchmal wird es dennoch wild während der Fahrt, Jordi hört laut Musik und singt dazu, während sie auf anderen Fahrten die Stille im Auto geniesst.
Ihr Lieblingspassagier ist natürlich Hund Theo, der sie auf ihren Ausfahrten begleitet. «Theo liebt das Autofahren. Er will immer überallhin mitkommen und wird traurig, wenn er einmal nicht mit darf.» Stolz erklärt Francine, dass ihr Vierbeiner genau weiss, wann es jeweils losgeht. Dann wartet er freudig, während sie noch seine Tasche packt. Theo wird gesichert in einer Alu-Hundebox befördert. Darin hält er sich so gern auf, dass er sogar einmal ein Schläfchen darin hält, wenn sich die Box wegen der Reinigung gar nicht im Wagen befindet.

Gleich mit 18 Jahren machte Francine Jordi die Autoprüfung. Als Landei gabs da keine andere Option. Die Vorfreude war gross: endlich unabhängig sein. Nach 13 Lektionen bestand sie die praktische Prüfung auf Anhieb. Ihre erste Solofahrt war etwas ganz Besonderes. Nach all den Jahren Velofahren bedeutete der neu erworbene Autofahrausweis wahren Luxus. Einige Jahre später war ihr erstes eigenes Auto ein gelber Peugeot 206 mit drei Türen. Ihr erster Partner in Crime.
Auch die einstige Grand-Prix-Gewinnerin ist gemeinsam mit ihren Autos gewachsen, ihre Familie und ihre Freunde fahren mehrheitlich Peugeot. Kein Wunder: Bei Francine kann man jederzeit Probe fahren. Und wenns sein muss, hilft die leidenschaftliche Markenbotschafterin ein bisschen nach. Schliesslich konnte sie so-gar einen scharfen Kritiker überzeugen: einen Freund, der mit Inbrunst teuren Luxuskarossen frönt. Er wollte partout nicht glauben, dass auch eine Fahrt im Peugeot cool sein kann. Also zog Jordi los, um ihn vom Gegenteil zu überzeugen. Sie chauffierte ihn eines Abends zum gemeinsamen Event, unter dem Vorwand, dass er so ohne Bedenken ein Gläsli mehr trinken könne.
Der Plan ging auf. Beim Abladen zeigte sich der Maseratifahrer überzeugt: «Du, das isch jo würklich no es guets Auto. Ggrüümig und schön gmacht.»

Mittlerweile fährt Jordi jeweils drei Autos im Jahr. Alle 20 000 Kilometer gibts einen neuen Wagen. Die Autos, die sie zurückgibt, werden mit einer ihrer CDs bestückt. Dazu wünscht sie ihren Nachfolgern stets eine gute Fahrt. 
Und wenn wir bei der guten Fahrt sind: Was geschah eigentlich damals, mit dem liegengebliebenen Minivan, im eisigen Winter 2008? Nachdem jemand von der Löwen-Garage von Bern nach Ostdeutschland getuckert war und Francine mit einem Ersatzwagen versorgt hatte, lieferten sie das Sorgenkind am Montag bei einer Garage in Chemnitz ab, um dem Problem auf den Grund zu gehen. Er war schnell gefunden: Offenbar war der getankte Diesel an der Tankstelle eingefroren …
So fährt Francine Jordi seit 21 Jahren pannenfrei und überglücklich Peugeot. Ob es ein Auto gebe, dass sie unbedingt noch fahren möchte? Sie überlegt und kommt zum Schluss: «Es muess eifach ä Löi vor druffä ha, de bi iig zfride.»
Na dann … weiterhin gute und pannenfreie Fahrt mit deinen Löwen, liebe Francine!
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31. Mai 2020 // architekturbasel.ch // Simon Heiniger

Sichtbackstein-Feeling am Bahnhof Lausen

Seit 1872 werden in Lausen Ziegeleiprodukte hergestellt. Die erste Produktionsstätte befand sich in einem Ökonomiegebäude. Ab 1907 produzierte die Tonwerk Lausen AG am Bahnhof Steinzeugbodenplatten, Schamottesteine und Speicheröfen.

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Das Areal am Bahnhof besteht aus zwei Teilen. Die ältere Gebäudegruppe WEST entstand 1913 und stammt aus der Feder der Berliner Architekten Wilhelm Eckardt und Ernst Hotop. Die erste Anlage war L-förmig; parallel zur Bahnlinie ein Längsbau und ein Ostflügel rechtwinklig dazu. Der Längsbau brannte zweimal ab und musste 1942 und 1993 neu aufgebaut werden. Einzelne Bauteile davon blieben erhalten, etwa die Stichbogenfenster des Altbaus im Erdgeschoss. Die restlichen feingesprossten Fenster stammen vom Wiederaufbau von 1942. 1993 kamen die durchlaufenden Bandfenster im Dachgeschoss hinzu. Zum Bahnsteig hin unterbricht ein turmartiger Vorbau die Südwestfassade.

Der Ostflügel, ebenfalls ein Sichtbacksteinbau, wurde 1923 von fünf auf zehn Achsen verlängert. Giebelseitig ist er dreiachsig mit einem flachen Satteldach. Die Stahlkonstruktion im Inneren ist sichtbar verschraubt. Seit 1923 akzentuiert ein südlicher Turm den Ostflügel. Seit dem Umbau des Bahnhofplatzes 2008 kommen die Sichtbacksteinfassaden und der Turm umso besser zur Geltung.

Die Gebäudegruppe OST folgte ab 1941. Die Architekten Brodtbeck und Bohny erweiterten die Anlage um eine Fabrik für gebrannte Bodenplatten. Zum Bau gehört seit 1961 auch eine Halle mit sichtbarem Holzfachwerk. Bevor die Fabrikanlage spätestens 2016 abgerissen wurde, konnten die Hallen gemietet werden. Heute wird auf dem Areal Tonwerk Ost am Bahnhof gewohnt. Die Lage ist in der erweiterten Agglomeration von Basel perfekt mit dem öffentlichen Verkehr erschlossen. Über den architektonischen Ausdruck der Wohnüberbauung der Liestaler Architekten Otto + Partner lässt sich allerdings streiten.

Sowohl die abgebrochene Gebäudegruppe Ost als auch jene im Westen befinden sich im nicht rechtsverbindlichen Bauinventar des Kantons Basellandschaft BIB. In diesem Inventar erfasst die kantonale Denkmalpflege baukulturell wichtige Gebäude und empfiehlt deren Unterschutzstellung. Sie definiert dabei die Wichtigkeit. In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass das BIB beim Abriss von schützenswerten Gebäuden keine grosse Rolle spielt. So sind das Tonwerk Ost, als auch viele andere Gebäude in Lausen sang- und klanglos verschwunden. Andere erhaltenswerte Gebäudegruppen wie das Cheddite-Areal an der Gemeindegrenze Liestal-Lausen sind darin gar nicht enthalten. Aus baukultureller Sicht bildet das BIB eine wertvolle Sammlung, in der Realität allerdings findet es kaum Beachtung.

Tonwerk Lausen Areal WEST
Adresse: Bahnweg 6-8, 4415 Lausen
Architektur: Wilhelm Eckardt, Ernst Hotop
Baujahr: 1913
Umbau Ostflügel: 1923
Wiederaufbau Längsflügel nach Bränden: 1942,1993
Funktion: Industriebau (bis 2017)
Inventar: Bauinventar Baselland (nicht rechtskräftig)
Schutzstatus: nicht geschützt (kommunal zu schützen)
Heutige Nutzung: Mieträumlichkeiten (seit 2017)

Tonwerk Lausen Areal OST
Adresse: Furlenstrasse 3, 4415 Lausen
Architektur: Brodtbeck & Bohny
Baujahr: 1941
Erweiterung: 1961
Abbruch: um 2016
Funktion: Industriebau

Foto:
– © Simon Heiniger / Architektur Basel
Karten/Luftbild:
Quellen:
– Affolter, C. im Auftrag der Denkmalpflege BL (2008), Bauinventar Kanton Basel-Landschaft BIB, Gemeinde Lausen
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3. Apr 2020 // Volksstimme // Elmar Gächter

Neues Postverteilzentrum für das Oberbaselbiet

Ab dem 1. Oktober dieses Jahres bezieht die Post AG neue Räumlichkeiten im Tonwerk Lausen und bedient von dort aus künftig 31 Ortschaften im Oberbaselbiet mit Briefen und kleineren Paketen.

 

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Wohl kein anderes Gebäude prägt das Ortsbild von Lausen derart markant wie die ehemalige Fabrikationsstätte der Tonwerke Lausen. Die Zeiten, als hier Ziegel, Backsteine und Klinkerplatten
fabriziert wurden, sind zwar längst vorbei, geblieben aber ist der unverkennbare Charme des Backsteingebäudes aus dem Jahr 1914. Hier vermietet die Eigentümerin Tonwerk Lausen AG im ehemaligen Maschinenhaus Gewerbe- und Büroräume und in den Tonwerk-Studios Lokalitäten für spezielle Anlässe und ausgewählte Veranstaltungen.

Aus den Jahren 1960/62 stammt das «Ofenhaus Nord» entlang der Hauptstrasse mit seiner grossen Halle im Erdgeschoss. Hier wird im Laufe dieses Jahres neues Leben einkehren, hat sich doch die Post AG entschieden, auf rund 2000 Quadratmetern ihr neues regionales Postverteilzentrum einzurichten. Ab 1. Oktober dieses Jahres verteilen die Pöstlerinnen und Pöstler ab diesem Standort täglich gegen 80 000 Briefe, kleinere Pakete und Zeitungen in rund 34 000 Haushalte.

arkus Werner, Spezialist Politik und Kommunikation Region Nord der Post CH AG, begründet diesen Schritt mit der Briefmenge, die wegen der
digitalen Kommunikationsmittel seit Jahren kontinuierlich abnehme. «Die Post transportiert heute gut 35 Prozent weniger Briefe als noch vor 15 Jahren, gleichzeitig gibt es immer mehr Haushalte. Deshalb müssen wir unsere Strukturen anpassen und Synergien nutzen», hält er fest.

Lausen ersetzt ab Oktober die bisherigen regionalen Verteilzentren Bubendorf, Füllinsdorf, Känerkinden, Liestal und Sissach. Laut Werner sind von der Neuorganisation 105 Postmitarbeitende betroffen, die alle in Lausen weiterbeschäftigt würden. Er hebt hervor, dass die Lage des Tonwerks Lausen für die Postzustellung ideal sei, denn der Standort liege im Herzen des Oberbaselbiets und sei verkehrstechnisch gut erschlossen. Kleinere Pakete und Briefe könnten so schnell von den Logistikzentren Härkingen und Liestal aus angeliefert werden.

Gelterkinden, Hölstein, Lausen
Aus Sicht der Post werden es der neue Standort und die neue Organisation ermöglichen, die Kundinnen
und Kunden auch künftig zuverlässig und pünktlich zu beliefern. «Aufgrund der neuen Anfahrtswege kann es vorkommen, dass die Briefe, Pakete und Zeitungen früher oder später ankommen als bisher», ergänzt
Markus Werner. Dort, wo sich die Zustellzeiten merklich veränderten, informiere die Post die Bevölkerung rechtzeitig.

Sowohl Jost Goebl, Geschäftsführer der Tonwerk Lausen AG, als auch Markus Werner betonen, dass Lausen wegen des neuen Verteilzentrums keine zusätzlichen Verkehrsimmissionen befürchten müsse. Abgesehen vom Lastwagen, der frühmorgens das Postgut anliefere, erfolge die Verteilung in der Region mehrheitlich mit umweltfreundlichen Elektrorollern.

Laut Markus Werner plant die Post, die Zustelltouren in der betroffenen Region bereits per 20. Juli, also schon im Vorfeld des Umzugs nach Lausen, neu zu organisieren. Nicht zu den 31 Ortschaften des Oberbaselbiets, die vom neuen Standort aus bedient werden, zählen Bretzwil, die Gemeinden im Waldenburgertal samt Bennwil, Liedertswil und Langenbruck, die ihre Post weiterhin aus Hölstein erhalten, sowie 14 Orte im östlichen Teil des Bezirks Sissach. Sie werden wie gehabt aus Gelterkinden oder im Fall von Buus und Maisprach aus Rheinfelden bedient. Post aus Lausen erhalten dafür die ausserkantonalen
Büren, Nuglar und St. Pantaleon.
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29. Aug 2019 // ObZ // Beat Eglin

Kriminalgeschichten im Tonwerk Lausen

Schon vor 18 Uhr warteten die ersten Krimifans vor dem Eingang. Pünktlich öffnete sich das Tor und die Leute
strömten zur Apéro-Bar. Rosé-Sekt, Wein und Alkoholfreies standen bereit. Die Besucher versammelten sich um die Stehtische und kamen rasch ins Gespräch.

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Schon vor 18 Uhr warteten die ersten Krimifans vor dem Eingang. Pünktlich öffnete sich das Tor und die Leute strömten zur Apéro-Bar. Rosé-Sekt, Wein und Alkoholfreies standen bereit. Die Besucher versammelten sich um die Stehtische und kamen rasch ins Gespräch. Im Hintergrund standen die
grossen runden Zehnertische bereit. Sie waren schön gedeckt mit weissen Tischtüchern, Stoffservietten, Gläsern und einem fünfflammigen Kerzenleuchter in der Mitte. Die Bestellrunde lief über die Handyapps des Personals und rasch waren alle mit Getränken versorgt. Bald trat Privatdetektiv Philip Maloney (Michael
Schacht) im beigen Regenmantel auf die Bühne. Ans zweite Mikrofon stellte sich Heinz Margot.

In der Geschichte ging es natürlich um die Aufklärung von Mordfällen. Maloneys dumpfe Stimme harmonierte mit dem Text. Margot sprach verschiedene Rollen und passte seine Stimme
perfekt den verschiedenen Typen an. 

Im Hintergrund wurde inzwischen der Salat vorbereitet. Die Gäste knabberten an den Brötchen, probierten ihre Getränke und lauschten den Worten der beiden Schauspieler.

Der erste Gang wurde serviert und danach folgte der zweite Teil der «haarsträubenden Fälle des Philip Maloney». Draussen schien die Sonne nicht mehr und in der alten Tonwerkhalle leuchtete das passende Licht zum Kriminalfall. Kerzenleuchter, gedämpftes schummriges Licht und die alten Backsteinwände
setzten die frühere Werkshalle ins richtige, leicht gruselige Ambiente.

Spannend ging es auch am Tisch weiter mit ausgezeichneter Saltimbocca vom Kalb, Tomaten- und Steinpilzrisotto und Gemüse. Vor dem Dessert präsentierten die beiden Kriminalisten den letzten haarsträubenden Teil. Dann war die Gefahr vorüber und die ersten Gäste machten sich auf ihren Heimweg in die dunkle Nacht.
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29. Aug 2019 // ObZ // Beat Eglin

Jazzmatinée im Tonwerk

Das Publikum sitzt an grossen, runden Tischen. Es gibt keine schlechten Plätze. Von überall hat man Blick auf die Bühne. Die alten, grauen Eisensäulen sind dabei mehr Dekoration als störend.

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Das Publikum sitzt an grossen, runden Tischen. Es gibt keine schlechten Plätze. Von überall hat man Blick auf die Bühne. Die alten, grauen Eisensäulen sind dabei mehr Dekoration als störend.

Pünktlich wie eine Schweizer Uhr stehen die Steppin Stompers in Grossformation um 11 Uhr am Sonntagmorgen auf der Bühne. Drei Bläser, Saitenakrobaten und natürlich der rhythmusgebende
Schlagzeuger liefern vom ersten Ton den Sound, der typisch für die Stompers ist. Und deswegen füllten die Jazz- und Dixiefans auch die über hundertjährige Fabrikhalle des Lausner Tonwerks. Alte Backsteinmauern, unverputzte Decke, sichtbare Leitungen und ein Innenbalkon ohne Zugang durch eine Türe machen den einmaligen Charakter der Umgebung aus. Dekoration braucht es keine mehr. Aber an
Details haben die Organisatoren Urs und Monika Eggimann doch noch gefeilt. Die Tische sind weiss gedeckt, Wein- und Wassergläser stehen bereit und hübsche, liebevoll zusammengestellte
Blumendekorationen machen auf sich aufmerksam.

Die Stompers spielen aber nicht nur lässige Musik. Ihr Sprecher und Mitgründer Hansi Rudin sagt die Stücke an und unterhält mit lustigen Anekdoten aus der 53-jährigen Bandgeschichte und zu den einzelnen Musikern. Diese profilieren sich durch Soli, für die sie reichlich Applaus einheimsen – übrigens
zurecht. 

Musizieren macht durstig. Plötzlich hebt der Bandleader sein Glas und bedankt sich bei der Spenderin Sylvia für den «Holdersirup», der sich aber als weisser Syydebändel entpuppt. Sie ist ein grosser Fan der Truppe, begleitete sie sogar schon auf Schiffsreisen und feierte am Jazzmatinée ihren 71. Geburtstag.

Gegen Mittag wird das erste Set beendet. Das Publikum ist hungrig und bestellt Fischknusperli aus dem Bielersee mit Kartoffeln, Schweinswürstli oder Speckbrettli, beides mit frischem Burebrot. Dazu wird einheimischer Weisser serviert, der ausgezeichnet zum Schweizer Fisch passt.

Ein prägendes Element der Band ist der Weltklassegeiger Adam Taubitz. Im zweiten Set hat er seinen grossen Soloauftritt mit Mozarts «Alla turca». Er spielt Geige und Trompete auf den bekanntesten
Bühnen der Welt wie z. B. in der Carnegie Hall in New York. Er ist sich aber nicht zu schade, auch in Jeans
und weissem T-Shirt bei den Steppin Stompers mitzumachen, ob mit oder ohne Gage. Bei ihm steht die Spielfreude im Vordergrund. Und das merkt man ihm an.
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15. Aug 2019 // ObZ // Otto Graf

Schützenhilfe von Petra Gössi für Daniela Schneeberger

Sie hat zwar bereits ein volles Jahrhundert auf dem Buckel, ist aber rege und wach und kommt im jugendlichen Elan daher. Gemeint ist die FDP Baselland, die in einer ebenso alten Halle des Tonwerks Lausen ihren runden Geburtstag feierte und in einem schlichten Anlass an das Geschehen von damals gedachte.

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Sie hat zwar bereits ein volles Jahrhundert auf dem Buckel, ist aber rege und wach und kommt im jugendlichen Elan daher. Gemeint ist die FDP Baselland, die in einer ebenso alten Halle des Tonwerks Lausen ihren runden Geburtstag feierte und in einem schlichten Anlass an das Geschehen von damals gedachte. Ohne Pomp und Gloria, dafür umso herzlicher. Weder wurde ein roter Teppich ausgerollt, noch dinierten die Anwesenden an einer weiss gedeckten Tafel. Stattdessen bedienten sich die Gäste eines Silserlis am Stehtischchen und genossen das Kühle direkt ab der Flasche.

Wo gefeiert wird, wird auch geredet. Nationalrätin Petra Gössi, Präsidentin FDP Schweiz, erinnerte daran, dass sich die Zielsetzungen und Beweggründe der liberal Denkenden in den vergangenen Jahren nicht verändert hätten. Das Erfolgsmodell Schweiz sei in hohem Masse den Freisinnigen zu verdanken. Um die Freiheit, den Gemeinsinn und den Fortschritt zu wahren, müssten sich alle engagieren. Nur so liessen sich Wahlen gewinnen. Hier liege bei der FDP noch Potenzial brach. Kann sich die Partei im Volk etablieren, bleibe der Erfolg nicht aus. «Die Kandidierenden müssen sich auf Augenhöhe zu den Leuten begeben und sich erklären», hob die Schwyzerin mit Blick auf die eidgenössischen Wahlen hervor. Zudem rief sie auf, am 31. August 2019 zum Tag der FDP nach Aarau zu kommen.

Zuvor begrüsste Saskia Schenker, Präsidentin FDP Baselland, die Anwesenden. Unter anderem fanden sich Regierungsrätin Monica Gschwind, Regierungsrat Baschi Dürr aus dem Stadtkanton sowie zahlreiche weitere amtierende und ehemalige Politikerinnen und Politiker aller Stufen in der Halle ein, in der einst Ton gebrannt wurde.

Der Buchautor und Lokal-Historiker Thomas Schweizer, er bezeichnet sich als Land-Basler und unterstreicht so die Bindungen mit und die Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Basel, zeigte auf, wie es am 3. August 1919 im Nachgang zum Landesstreik von 1918 durch das Zusammenschliessen zweier freisinniger Parteien sowie durch das neu eingeführte Proporzwahlrecht zum Baselbieter Freisinn kam. Auch die Befürchtungen, es könne zu einer Entwicklung wie im leninistischen Russland kommen, habe den Einigungsprozess begünstigt. Heute, so Schweizer, bewege man sich dank der sozial und liberal ausgerichteten Wirtschaft entschieden in ruhigerem Fahrwasser.

Freisinnige Frauen nach Bern
Auch Baschi Dürr, gebürtiger Baselbieter aus Pratteln, blätterte im Geschichtsbuch und in der Familienchronik. So sagte er, einer seiner Vorfahren sei 1833 an der Hülftenschanz gefallen, als dieser das städtische Expeditionskorps vor den Baselbieter Truppen warnen wollte. Die FDP als staatstragende Partei, so Dürr, habe die Schweiz geprägt wie kaum eine andere Partei. «Ich hoffe, dass sich diese Erfolgsgeschichte fortsetzt», meinte er und fügte an: «Ebenso hoffe ich, dass künftig zwei bürgerliche Frauen aus den beiden Basel dem Ständerat angehören werden.»

Erfolgsmodell Schweiz
«Jede Partei ist so stark, wie sich ihre Mitglieder engagieren», verdeutlichte Nationalrätin Daniela Schneeberger, die auch für den Ständerat kandidiert. Es brauche einen starken Staat, jedoch nur für Aufgaben, die der Bürger allein nicht bewältigen kann, sagte Schneeberger weiter. Das Erfolgsmodell Schweiz basiere nicht zuletzt auf dem Durchsetzen der demokratischen Grundwerte Freiheit, Gemeinsinn und Fortschritt. Die Ständeratskandidatin erwähnte dabei die Persönlichkeiten des Freisinns, die in der langen Geschichte für diese Werte gekämpft haben. Als Dank für deren Engagement überreichte sie den ehemaligen Nationalräten Hans-Rudolf Gysin und Paul Kurrus sowie alt Regierungsrat Andreas Koellreuter, die alle an vorderster Front für diese Werte einstanden, eine kleine Erinnerung.
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13. Aug 2019 // Volksstimme // Thomas Immoos

FDP feiert mit Zuversicht

Im Lausner Tonwerk hat die FDP Baselland ihr hundertjähriges Bestehen gefeiert. Mit Zuversicht blicke
man vorwärts, betonte die schweizerische FDP-Parteipräsidentin Petra Gössi.

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In einer Mischung aus Jubiläumsfeier und Wahlauftakt erinnerte die FDP Baselland an ihre Gründung vor
100 Jahren. Der Ort, das Tonwerk Lausen, wurde gewählt, weil es aus der gleichen Zeit der Gründung
stammt, wie Parteipräsidentin Saskia Schenker bei der Begrüssung ausführte. Grussworte aus dem Nachbarkanton sprach der Basler Regierungsrat Baschi Dürr. Dass der Kanton Baselland eine Erfolgsgeschichte ist, sei vor allem auch der FDP zu verdanken: «Es gibt keine Partei, die den Kanton so stark geprägt hat wie die FDP», stellte er fest.

Im Mittelpunkt des Anlasses standen jedoch Ausführungen des Historikers Thomas Schweizer. Er umriss in kurzen Zügen die Anfänge der FDP. In der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg waren die freisinnigen
Kräfte im Baselbiet arg zerstritten: Es gab zwei liberale Parteien – die Demokratische Partei und die Freisinnige Volkspartei. Die Ursprünge der Zwietracht im liberalen Lager lagen gemäss Schweizer in den Trennungswirren von 1832/33. Damals gab es die Ordnungspartei, die unter Stefan Gutzwiller den Regierungsrat beherrschte und für die repräsentative Demokratie auftrat. Ihr stand die Bewegungspartei gegenüber, unter der Führung von Remigius Frei, die mehr direkte Demokratie und Plebiszite
befürwortete.

Frauen in der Partei ab 1957
«Die Fusion der beiden Parteien erfolgte auf Druck von aussen», sagte Schweizer. Nach dem Landesstreik von 1918 und der Einführung des Proporzes befürchteten die bürgerlichen Kräfte nicht nur ein Erstarken der Sozialdemokraten. Man befürchtete sogar, es könnte zu Umstürzen oder gar Revolutionen kommen wie in Russland oder in Bayern, wo eine Räterepublik entstand. Um die Kräfte zu bündeln, rauften sich die Freisinnigen unter der Führung von Adolf Seiler (Demokrat) und Alfred Veit zusammen, um eine Fusion der beiden Parteien voranzutreiben.

Es sei bemerkenswert, so der Referent weiter, dass die beiden ihre persönlichen Ambitionen und Animositäten zum Wohl der Partei und des Kantons zurückstellten. Am 3. August 1919 wurde in Liestal die Demokratische Fortschrittspartei mit 118 Delegierten aus 62 Sektionen gegründet. In der Folge befürwortete die Partei auch die Einführung des Proporzes auf kantonaler Ebene. Dies zahlte sich bereits bei den Landratswahlen aus, als die junge Partei gleich 55 von 96 Parlamentssitzen eroberte.

1927 nannte sich die Partei in Freisinnig-demokratische Partei (FDP) um; diesen Namen trägt sie bis
heute. Noch vor Einführung des Frauenstimmrechts konnten ab 1957 auch Frauen in die Partei aufgenommen werden. In den folgenden Jahren blieb die FDP die bestimmende Kraft im Baselbiet, besetzte sie zeitweilig – neben dem Ständeratssitz – auch drei der damals vier Nationalratssitze.

Die Partei sei stets für Demokratie, Offenheit eingetreten und für eine soziale Marktwirtschaft, betonte
Schweizer. Dies tue sie noch heute «als Partei der Mitte und des Ausgleichs », die dafür sorge, Ökonomie
und Ökologie zu verbinden.

Appell zu Engagement
Nationalrätin Daniela Schneeberger, die bei den Herbstwahlen für den Ständerat kandidiert, würdigte in ihren Ausführungen die Arbeit der Frauen in der FDP, die in der Partei wichtige Ämter übernommen hätten – unter anderem auch das Präsidium. «Viele bemerkenswerte Persönlichkeiten haben die Partei – und den Kanton Baselland – geprägt.» Gleichzeitig betonte sie, dass eine Partei jeweils nur so stark sei, wie sich deren Mitlieder engagierten. Deshalb appellierte sie an die Mitglieder, im Wahlkampf volles Engagement zu zeigen.

Dies sei nötig, stellte auch die schweizerische Parteipräsidentin Petra Gössi fest. Denn bei den Wahlen
habe die FDP nur 50 Prozent ihres Potenzials mobilisiert; bei der SP seien es 66, bei der SVP sogar über
80 Prozent gewesen. «Das darf nicht wieder passieren.» Denn die Pole links und rechts bewirtschafteten die
Themen nur «auf ihre Kappe», während die FDP für die sachpolitisch beste Lösung eintrete und auch offen
für Kompromisse sei.
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07. Jun 2018 // Volksstimme // ske

Das Tonwerk Lausen erhält hohen Besuch aus Bern

Die SP-Bundeshausfraktion hat im Rahmen ihres Fraktionsausflugs gestern Mittwoch das Baselbiet
besucht. Auf dem Programm stand unter anderem ein Apéro im alten Tonwerk Lausen. Unter den
prominenten Gästen befanden sich auch Bundespräsident Alain Berset und Bundesrätin Simonetta Sommaruga.

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Die SP-Bundeshausfraktion hat im Rahmen ihres Fraktionsausflugs gestern Mittwoch das Baselbiet
besucht. Auf dem Programm stand unter anderem ein Apéro im alten Tonwerk Lausen. Unter den
prominenten Gästen befanden sich auch Bundespräsident Alain Berset und Bundesrätin Simonetta Sommaruga.

Der Anlass wurde vom Baselbieter Nationalrat Eric Nussbaumer organisiert. Für ihn sei es schön,
dass die Bundeshaus-Fraktion das Baselbiet besucht und Teile der Institutionen, die der Kanton zu bieten
hat, gezeigt werden können. Schliesslich komme die gesamte Fraktion nicht alle Jahre ins Baselbiet.
Ausserdem sei die Infrastruktur für einen solchen Event ausgesprochen gut geeignet.

Diese lobte auch der welsche Fraktionspräsident Roger Nordmann. Er bezeichnete die Region
zudem als sympathisch und warmherzig und sagte, dass er immer wieder gerne auf Besuch käme.

Auch Simonetta Sommaruga zeigte sich beeindruckt vom Baselbiet: «Es ist eine Region, die viel zu
bieten hat», so die Bundesrätin.
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26. Apr 2018 // Volksstimme // S. van Riemsdijk

«Es hat, solange es hat»

Bier wird populärer und immer mehr drängen kleine, regionale Anbieter in den traditionellen Biermarkt.
Auch die seit zwei Jahren in Lausen beheimatete Brauerei Schlugg bestätigt diesen Trend. Im Rahmen des Tages des Schweizer Biers nimmt die «Volksstimme» einen Augenschein.

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Bier wird populärer und immer mehr drängen kleine, regionale Anbieter in den traditionellen Biermarkt.
Auch die seit zwei Jahren in Lausen beheimatete Brauerei Schlugg bestätigt diesen Trend. Im Rahmen des Tages des Schweizer Biers nimmt die «Volksstimme» einen Augenschein.

Königlicher Hoflieferant möchten sie nicht werden, die fünf Bierbrauer der Brauerei Schlugg in Lausen. Getreu dem Leitsatz Qualität statt Quantität wird das Bier nicht für die breite Masse produziert, sondern
für einen ausgesuchten Kreis von Bierliebhabern. Gemessen am Bierausstoss – etwa 400 Liter pro Monat – gehört Schlugg klar zur Sorte regionale Brauereien, die in der Regel auf Hobbybasis eine ausgelesene
Kundschaft mit ihren Bieren bedient. Und dies momentan noch nach dem Motto «Wenn es nichts mehr hat, hat es einfach nichts mehr». Dies wird sich jedoch bald ändern. Erweiterungspläne sind ausgereift und warten noch auf ihre konkrete Umsetzung.

Vor 12 Jahren wurde die Brauerei an der Lehmannstrasse in Basel von Tobias Oeschger und Stefan Buchwalder gegründet. Als die Nachfrage nach handgefertigten Bieren eine steigende Tendenz aufwies, stellte sich bald heraus, dass die Räumlichkeiten, auch für eine Kleinbrauerei, eine ungenügende
Grösse hatten. Aus Kapazitäts- und Kostengründen wurde eine Lokalität ausserhalb der Stadt gesucht
und schliesslich wurde man vor zwei Jahren in Lausen fündig.

Eine ältere Wohnung im Areal Tonwerk wurde bezogen und zu einer Brauerei mit Gemeinschaftsraum
für besondere Anlässe umgebaut. Christian Bucher, seit drei Jahren Mitglied des Brauerteams, sagt: «Wir haben in den Umbau viel Zeit und Geld investieren müssen, damit wir den Standard einer Kleinbrauerei
wieder erreichen konnten. » Um die steigenden Ansprüche der Kundschaft nach Biersorten mit einer hohen Qualität gerecht zu werden, wurden die Anlage im Verlauf der Jahre schrittweise vergrössert, Prozesse optimiert und die Rezeptur verfeinert. Zurzeit bietet die Brauerei zwei Sorten Bier an: das Helle und das Amber.

Der etwas ungewohnte Name Schluggbier lässt nach der Herkunft fragen. «Der Name ist vor 12 Jahren mal spontan bei einem gemeinsamen Nachtessen geboren, als der Wunsch nach noch einem Bier mit dem Satz ‹nähme mer no e Schlugg› geäussert wurde», erläutert Bucher. Alle fünf Bierbrauer sind berufstätig und haben zum Teil in den letzten Jahren eine eigene Familie gegründet. Wegen den knappen zeitlichen Ressourcen trifft sich das Team zum gemeinsam Brauen nur noch an einem Wochenende im Monat.

Kapazitätserweiterung geplant
Aufgrund stetiger Nachfrage, verbunden mit dem festen Vorhaben das traditionelle Brauwesen neu
und kulinarisch kreativ zu gestalten, drängt sich bei der Brauerei eine Kapazitätserweiterung auf.
Gemäss Bucher wäre in der jetzigen Brauerei Platz für einen dritten Braukessel vorhanden. Ein
neues Konzept mit einem klaren Bekenntnis zum jetzigen Standort und einer Erweiterung um einige
Biersorten, wie Kürbis- und Ingwerbier, werde erarbeitet. Zunächst gilt es jedoch als momentane
Nischenbrauerei den Bekanntheitsgrad in der Region zu erhöhen.

So wird sie beim 9. Regio Brauereitag am 7. Juli den Platz des kürzlich Konkurs gegangenen Baselbieter
Biers aus Ziefen einnehmen und am diesjährigen Lausner Banntag und am Lausner Dorffest vom 24. bis 26. August ihre Spezialbiere ausschenken dürfen. Zudem ist einmal im Monat ein Rampenverkauf
geplant. Dass der Brauerei Schlugg das gleiche Schicksal wie dem Baselbieter Bier widerfahren
könnte, darüber macht sich Bucher keine Gedanken. «Wir produzieren nur kleine Mengen und haben keine
grossen Investitionen getätigt.» Sobald ein geeigneter Vertriebspartner gefunden wird, möchte die
Brauerei ihre hochwertigen, handgefertigten Biersorten als Inbegriff einer geselligen Lebensart unter
anderem hiesigen Restaurants anbieten.
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09. Nov 2017 // ObZ // Bettina Jost-Rossi

Kunstobjekte im Tonwerk

Tonwerk Lausen steht unter anderem für Kunst und Kultur. Die ehemaligen z.T. riesigen Fabrikräume und -hallen eignen sich hervorragend für eine Ausstellung.
Dies hat Stephan Jost aus Liestal inspiriert und ermutigt, seine vielen Werke wieder einmal der Öffentlichkeit zu zeigen. Zusammen mit Jasmin Von Ah stellte er vom 3.-7. November im Tonwerk weit über 200 Kunstobjekte aus.

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Tonwerk Lausen steht unter anderem für Kunst und Kultur. Die ehemaligen z.T. riesigen Fabrikräume und -hallen eignen sich hervorragend für eine Ausstellung.

Dies hat Stephan Jost aus Liestal inspiriert und ermutigt, seine vielen Werke wieder einmal der Öffentlichkeit zu zeigen. Zusammen mit Jasmin Von Ah stellte er vom 3.-7. November im Tonwerk weit über 200 Kunstobjekte aus. Die Acrylbilder und Holzskulpturen von Stephan Jost zusammen mit den filigranen Stehlampen aus Silberdraht von Jasmin Von Ah erfüllten den urchigen Fabrikraum mit viel Farbe und Licht und verzauberten die Abendstunden.
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03. Okt 2017 // Volksstimme // Michèle Degen

Erfolgreiche Ausstellung im Tonwerk

Am Sonntag ist die Ausstellung «TonArt - TonWerk - Die Zweite» im Tonwerk Lausen zu Ende gegangen. Während dreier Wochen haben 60 Oberbaselbieter Künstler ihre Werke für Besucher zugänglich gemacht.
Kitty Schaertlin und Peter Thommen können auf drei erfolgreiche Wochen zurückblicken. Vom 9. September bis vergangenen Sonntag lief im Tonwerk Lausen die Ausstellung «TonArt – TonWerk – Die Zweite», die von den beiden Künstlern organisiert wurde. 60 Baselbieter Kunstschaffende haben ihre Werke im Tonwerk ausgestellt.

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Am Sonntag ist die Ausstellung «TonArt - TonWerk - Die Zweite» im Tonwerk Lausen zu Ende gegangen. Während dreier Wochen haben 60 Oberbaselbieter Künstler ihre Werke für Besucher zugänglich gemacht.

Kitty Schaertlin und Peter Thommen können auf drei erfolgreiche Wochen zurückblicken. Vom 9. September bis vergangenen Sonntag lief im Tonwerk Lausen die Ausstellung «TonArt – TonWerk – Die Zweite», die von den beiden Künstlern organisiert wurde. 60 Baselbieter Kunstschaffende haben ihre Werke im Tonwerk ausgestellt. Schaertlin und Thommen ziehen nach der Ausstellung eine positive Bilanz. 1500 Besucher fanden den Weg ins Tonwerk. 600 alleine bei der Vernissage, wie die Organisatoren in einer Medienmitteilung bekannt geben.

«Die Ausstellung war ein Querschnitt durch die regionale Kunst,
oder eine Werkschau verschiedener Richtungen.» Bilder, Skulpturen, Installationen und Videos konnten unter anderem besichtigt werden. So breit gefächert wie die Kunstwerke seien auch die Besucher gewesen, meint Schaertlin. Personen aller Altersklassen und Interessengruppen hätten sich die Ausstellung angesehen.

«Es war eine Gruppenausstellung und durch ihre Vielfältigkeit gab es für jeden etwas, das ihm gefallen hat.» Schaertlin vermutet, dass auch die Nähe zu den hiesigen Künstlern deren Bekanntheitsgrad für den Erfolg der Ausstellung verantwortlich sind. «Dadurch ist vielleicht die Hemmschwelle für einen Besuch niedriger, als bei einer Galerie oder einem Museum», könnte Schaertlin sich vorstellen. Auch das Rahmenprogramm und dabei vor allem das Konzert der Musiker Florian Schneider, Adam Taubitz und Roman Bislin und die Performance des «Duo Reif & Grün» sei sehr gut angekommen. Schaertlin habe vor allem positive Rückmeldungen bekommen, sagt sie.

«Allen gefällt es nie, aber das ist ganz normal.» Das nächste Projekt unter dem Label «Kulturprojekte Schaertlin/Thommen» im Oberbaselbiet haben die beiden Künstler bereits für 2019 in der Pipeline. Mehr will Schaertlin aber noch nicht verraten. Kunstfans werden sich also noch etwas gedulden müssen.
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12. Sep 2017 // Volksstimme // Barbara Saladin

Die Kunst kommt an

60 Kunstschaffende stellen derzeit mit «TonArt - TonWerk - Die Zweite" im Tonwerk Lausen aus. Die Vernissage am Samstagabend sorgte für eine volle Halle.

So viele Menschen hat das Tonwerk Lausen wahrscheinlich schon lange nicht mehr aufgenommen: Am Samstag strömte viel Volk zur Vernissage von «TonArt - TonWerk - Die Zweite». Nicht weniger als 60 Künstlerinnen und Künstler aus der ganzen Region stellen derzeit in der ehemaligen Produktionshalle des Tonwerks ihre Werke aus: viele der Arbeiten wurden speziell für diese Ausstellung hergestellt.

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60 Kunstschaffende stellen derzeit mit «TonArt - TonWerk - Die Zweite" im Tonwerk Lausen aus. Die Vernissage am Samstagabend sorgte für eine volle Halle.

So viele Menschen hat das Tonwerk Lausen wahrscheinlich schon lange nicht mehr aufgenommen: Am Samstag strömte viel Volk zur Vernissage von «TonArt - TonWerk - Die Zweite». Nicht weniger als 60 Künstlerinnen und Künstler aus der ganzen Region stellen derzeit in der ehemaligen Produktionshalle des Tonwerks ihre Werke aus: viele der Arbeiten wurden speziell für diese Ausstellung hergestellt.

«Wir hatten nur wenig Zeit, um das Projekt aufzugleisen», sagte Kitty Schaertlin, die die Ausstellung gemeinsam mit Peter Thommen organisiert, bei der Begrüssung. Ein halbes Jahr Vorlaufzeit ist für eine Ausstellung von einer solchen Grösse wirklich rekordverdächtig wenig. Unter anderem wegen dieser kurzen Zeitspanne hatte man auf eine Eingabe für kantonale Förderung verzichten müssen. «Wir wollten zeigen, dass gute Ausstellungen auch ohne öffentliche Gelder zustande kommen können», sagte Schaertlin an der Vernissage und betonte gleichzeitig: «Das heisst aber nicht, dass wir auch zukünftig ohne öffentliche Gelder auskommen.»

Gschwind beeindruckt von der «Breite»
Diese Botschaft schien auch bei der nächsten Rednerin, Regierungsrätin Monica Gschwind, anzukommen, der wegen der aktuellen Sparmassnahmen im Kulturbereich von den Anwesenden nicht nur eitel Freude entgegenkam. «Es ist mir bewusst, dass Kultur öffentliche Gelder braucht, und daran werden wir festhalten», unterstrich sie. Die Kulturdirektorin bedankte sich bei allen Involvierten für das grosse Engagement und  Herzblut und zeigte sich begeistert von der einheimischen Kunst und ihrer «eindrücklichen Breite».

Auch der Lausner Gemeindepräsident Peter Aerni betonte seine Freude, dass an dem historisch bedeutenden Ort in seinem Dorf nun bereits zum zweiten Mal regionale Kunst zu Gast sei, und er wies darauf hin, dass Veränderungen wie jene vom Industrie- zum Wohndorf, in der Lausen steckt, immer auch eine Chance seien. Der Basler Komponist und Publizist David Wohnlich liess das Publikum an seinen Kindheitserinnerungen an die Ziegelei Oberwil und deren Gastarbeiterfamilien teilhaben, bevor die Vernissagebesucher sich wieder in der Halle verteilten und sich die Kunstwerke zu Gemüte führten.
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14. Sep 2017 // ObZ // Janine Hug

60 Kunstschaffende stellen aus

TonArt-TonWerk in den alten Industriehallen des Tonwerks

Die Halle zur Hauptstrasse im Tonwerk Lausen ist gefüllt mit Kunstwerken. Zur Vernissage am letzten Freitag windet man sich eine enge Wendeltreppe hoch und findet einen riesigen offenen Raum. Die sechzig Teilnehmenden stellen erstmals im Baselbiet gemeinsam aus, Installationen, Skulpturen, audiovisuelle Werke und Malerei.

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TonArt-TonWerk in den alten Industriehallen des Tonwerks

Die Halle zur Hauptstrasse im Tonwerk Lausen ist gefüllt mit Kunstwerken. Zur Vernissage am letzten Freitag windet man sich eine enge Wendeltreppe hoch und findet einen riesigen offenen Raum. Die sechzig Teilnehmenden stellen erstmals im Baselbiet gemeinsam aus, Installationen, Skulpturen, audiovisuelle Werke und Malerei. An Wänden, Fenstern, am Boden in der Luft, in Ecken und Winkeln lauern scheppernde, bunte oder sich diskret zurückhaltende Werke. Es ist eine sinnliche Entdeckungsreise an einem Ort der Geschichten und der Dorfgeschichte von Lausen.

Peter Aerni, Gemeindepräsident von Lausen, erzählt kurz von der Bedeutung der damaligen Lehmgrube, die viele Arbeitsplätze geschaffen hatte. Die Baselbieter Regierungsrätin Monica Gschwind freut sich über das selbst finanzierte Projekt - die Kunstschaffenden haben je zweihundert Franken aus eigener Tasche bezahlt - und lobt ausdrücklich das Engagements des Teams Schärtli und Thommen. Der Basler Komponist und Publizist David Wohnlich regt die Fantasie der Besuchenden an mit einer Analogie vom Fabrikarbeiter, der seinen Fingerabdruck in den Ton drückt bis zum fertigen Haus aus Ziegelsteinen.

Manche der Werke gehen tatsächlich auf diesen Ort ein, mit einem Abklatsch der Tonziegel-Wand auf Baumwolle, einem Schattenspiel an den Fenstern oder mit Anspielungen auf Materialien und Techniken der Ton-Brennöfen. Es ist auf jeden Fall erfreulich, dass nach dem verstummten Kunstvermittlungsprojekt Quagga jetzt das Team Schärtli und Thommen für Ausstellungsmöglichkeiten sorgt im oberen Baselbiet. Sie haben sich das Wort Kulturprojekte auf ihre Fahne geschrieben, dies ist ihre zweite Ausgabe nach der letztjährigen Open-Air Ausstellung «Aussichten in Sissach». Die Organisatoren haben die Ausstellung zusammen mit den Kunstschaffenden ohne Unterstützung des Kantons finanziert. Die Tonwerk Lausen Immobilien AG stellen die Räume unentgeltlich zur Verfügung. Sie möchten mit der Umnutzung der geschichtsträchtigen Hallen Arbeitsorte schaffen für innovative junge Firmen in einem Quartier, wo sich Arbeiten und Wohnen ergänzen. Da hat natürlich auch Kultur ihren Raumanspruch. Die Ausstellung dauert noch bis 1. Oktober 2017.
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12. Sep 2017 // Volksstimme //Baraba Saladin

60 Werke im Tonwerk

Ausstellung erfolgreich angelaufen

«TonArt - TonWerk - Die Zweite»: So heisst die Ausstellung, die derzeit im Tonwerk Lausen zu sehen ist. 60 Künstlerinnen und Künstler aus der Region stellen noch bis zum 1. Oktober in der ehemaligen Produktionshalle aus. Einige der Werke wurden speziell für diese Ausstellung geschaffen. Die Vernissage, an der auch Vertreter von Regierungsrat und Gemeinde sprachen, war gut besucht.

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Ausstellung erfolgreich angelaufen

«TonArt - TonWerk - Die Zweite»: So heisst die Ausstellung, die derzeit im Tonwerk Lausen zu sehen ist. 60 Künstlerinnen und Künstler aus der Region stellen noch bis zum 1. Oktober in der ehemaligen Produktionshalle aus. Einige der Werke wurden speziell für diese Ausstellung geschaffen. Die Vernissage, an der auch Vertreter von Regierungsrat und Gemeinde sprachen, war gut besucht.
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08. Sep 2017 // bz // Simon Tschopp

60 Künstler auf einen Streich

Im Tonwerk ist eine vielfältige Werkschau von Kunstschaffenden aus der Region zu sehen

Die Produktionsstätte des Tonwerks Lausen verwandelt sich ab morgen Samstag für drei Wochen in eine riesige Kunsthalle. 60 Künstlerinnen und Künstler aus dem Baselbiet und aus Basel-Stadt zeigen einen Querschnitt ihres Schaffens. Konzerte, Performances und Referate bereichern den Event. Das Projekt angestossen haben Kitty Schaertlin aus Sissach und der Lausner Peter Thommen, die gemeinsam schon seit mehreren Jahren Ausstellungen organisieren - «Aussichten» auf der Sissacherfluh oder «TonArt TonWerk 2012» in Lausen.

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Im Tonwerk ist eine vielfältige Werkschau von Kunstschaffenden aus der Region zu sehen

Die Produktionsstätte des Tonwerks Lausen verwandelt sich ab morgen Samstag für drei Wochen in eine riesige Kunsthalle. 60 Künstlerinnen und Künstler aus dem Baselbiet und aus Basel-Stadt zeigen einen Querschnitt ihres Schaffens. Konzerte, Performances und Referate bereichern den Event. Das Projekt angestossen haben Kitty Schaertlin aus Sissach und der Lausner Peter Thommen, die gemeinsam schon seit mehreren Jahren Ausstellungen organisieren - «Aussichten» auf der Sissacherfluh oder «TonArt TonWerk 2012» in Lausen.
 

«Es ist uns wichtig, dass nicht nur bildende Künstler ausstellen, sondern alles Platz hat, auch Musik und Theater.»

Kitty Schaertlin Organisatorin


«Es ist eine Werkschau», sagt Kitty Schaertlin. Alles ist zu sehen im Tonwerk: Installationen, Skulpturen - auch ein paar sehr grosse -, audiovisuelle Darbietungen, Bilder. Einige Künstler hätten sich speziell auf diese Ausstellung hin mit der Tonwerk-Halle auseinandergesetzt, verrät die 55-jährige Künstlerin. «Es ist spannend, in einem solch riesigen Gebäude auszustellen.» Im Baselbiet gebe es ansonsten nicht derart grosse Räume, in denen so viele Künstler gemeinsam untergebracht werden können.

Zu dieser vielfältigen Veranstaltung sollen möglichst viele Leute angelockt werden. «Es ist uns wichtig, dass nicht nur bildende Künstler ausstellen, sondern alles Platz hat, auch Musik und Theater», betont Schaertlin. Diese macht an drei Tagen Führungen. Dabei bespricht sie Arbeiten von Künstlern. Sie wird auch auf die Teilnehmenden eingehen.

An der Vernissage von morgen Abend spricht Regierungsrätin Monica Gschwind. Das freut die Ausstellungsmacherin besonders, «damit zeigt sie, dass ihr Kultur wichtig ist». Der Kanton ist für einen Kostenbeitrag nicht angefragt worden. «Wir wollten ihn schonen», sagt Schaertlin. Die Ausstellung stemmen die 60 Kunstschaffenden, die je 200 Franken beisteuern, fast allein. Die Lokalitäten werden gratis zur Verfügung gestellt.

TL (Tonwerk Lausen) Immobilien AG, die Eigentümerin des Areals, fragte im März Kunstprojekte Schaertlin/Thommen an, ob die beiden in der einstigen Produktionshalle ein Kunstevent organisieren wollen. Das Duo schaute sich die 2600 Quadratmeter grosse Halle an und schrieb danach aus seinem umfangreichen Netzwerk etwa 70 Kunstschaffende an, 60 sagten schliesslich zu. «Das zeigt das grosse Vertrauen, dass sie in uns haben», erklärt Kitty Schaertlin.

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08. Sep 2017 // Volksstimme // Barbara Saladin

Werkschau durch einheimische Kunst

Die Ausstellung «TonArt - TonWerk - Die Zweite» vereinigt die Werke von 60 Kunstschaffenden der Region in der ehemaligen Produktionshalle des Tonwerks Lausen.

In der ehemaligen Produktionshalle des Tonwerks gleich beim Bahnhof Lausen wird emsig gearbeitet. Es wird geschliffen, gehämmert, geklebt und angeregt diskutiert. Zwar riecht es noch nach Industrie in der riesigen Halle, doch hier zieht nun Kunst ein - wenigstens für ein paar Wochen. Über 60 Kulturschaffende aus der Region stellen auf Einladung der «Kulturprojekte SchaertlinThommen» zwischen dem 9. September und dem 1. Oktober hier ihre Werke aus. Daneben finden in einem Rahmeprogramm Ausflüge in andere Sparten der Kultur statt.

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Die Ausstellung «TonArt - TonWerk - Die Zweite» vereinigt die Werke von 60 Kunstschaffenden der Region in der ehemaligen Produktionshalle des Tonwerks Lausen.

In der ehemaligen Produktionshalle des Tonwerks gleich beim Bahnhof Lausen wird emsig gearbeitet. Es wird geschliffen, gehämmert, geklebt und angeregt diskutiert. Zwar riecht es noch nach Industrie in der riesigen Halle, doch hier zieht nun Kunst ein - wenigstens für ein paar Wochen. Über 60 Kulturschaffende aus der Region stellen auf Einladung der «Kulturprojekte SchaertlinThommen» zwischen dem 9. September und dem 1. Oktober hier ihre Werke aus. Daneben finden in einem Rahmeprogramm Ausflüge in andere Sparten der Kultur statt.

Hinter den Kulturprojekten stehen die Sissacher Künstlerin Kitty Schaertlin und der Lausner Künstler Peter Thommen, die auch schon die erste Ausstellung «Tonart Tonwerk» 2012 in Lausen organisiert hatten.

Die Fortsetzung, die morgen Samstag Vernissage feiert, sei sehr kurzfristig zustande gekommen, sagt
Thommen: «Im März wurden wir angefragt, ob wir Interesse hätten, da die Produktion nach Bubendorf zu Tiba verlagert wurde und die Halle vor ihrer Weitervermietung leer steht.»

Schaertlin und Thommen sagten zu, und seit Monaten sind sie nun am Organisieren und Rumrennen – Letzteres allerdings nur noch im übertragenen Sinn, denn um die langen Wege durch die Halle schneller zurücklegen zu können, hat Schaertlin jüngst Nachbars Trottinetts ausgeliehen, mit denen die beiden nun zwischen der entstehenden Kunst hindurchflitzen. Da ein halbes Jahr Vorlaufzeit zu kurz ist für Beitragsgesuche bei Kanton und Stiftungen, entschieden sich die «Kulturprojekte Schaertlin Thommen» für eine Finanzierung auf Beteiligungsbasis: Alle ausstellenden Kunstschaffenden haben 200 Franken beigesteuert – nur so wurde die Sache möglich. «Eine solche Finanzierung soll aber nicht die Regel sein», betont Schaertlin. Auf positives Echo stiessen sie trotzdem: Weniger als 10 Prozent aller angefragten Künstler wollten nicht mitmachen.

«Kulturprojekte Schaertlin Thommen» bieten eine Art mobile Kunsthalle und organisieren vorwiegend im öffentlichen Raum Ausstellungen, aber auch in geschlossenen Räumen. Diese Orte könnten theoretisch auch in Basel sein: «Wir laden jeweils bewusst Künstler sowohl vom Land als auch aus der Stadt ein», sagt Thommen. So auch für die kommende Ausstellung in Lausen, in der die Künstler aktuelle Werke ihres Schaffens zeigen, einige davon sogar eigens fürs Tonwerk hergestellt. Es ist also quasi eine Werkschau quer durch das vielfältige einheimische Kunstschaffen, die Schaertlin und Thommen präsentieren – und ein erster Augenschein zeigt: Man darf gespannt sein.
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08. Sep 2017 // BaZ // Thomas Gubler

Das Tonwerk wird zur Kunsthalle

Grossprojekt von Kitty Schaertlin und Peter Thommen

Vom 9. September bis 1. Oktober 2017 wird das Tonwerk-Areal West in Lausen beim Bahnhof quasi umgewidmet. Während dieser Zeit beherbergt eine ehemalige grosse Produktionshalle die Ausstellung «TonArt - TonWerk - Die Zweite». Das Projekt unter der Leitung der beiden Kunstschaffenden und Projektorganisatoren Kitty Schaertlin und Peter Thommen bringt nicht weniger als 60 regionale Kunstschaffende unter ein Dach. Mit dabei sind neben anderen Vincent Mahrer, Adrian Jutard, Anna Katharina Müller, Beat Breitenstein, Claudia Sutter, Ursula Pfister, Yvo Hartmann und die Projektverantwortlichen. Gezeigt werden Installationen, Skulpturen, audiovisuelle Werke und Malerei.

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Grossprojekt von Kitty Schaertlin und Peter Thommen

Vom 9. September bis 1. Oktober 2017 wird das Tonwerk-Areal West in Lausen beim Bahnhof quasi umgewidmet. Während dieser Zeit beherbergt eine ehemalige grosse Produktionshalle die Ausstellung «TonArt - TonWerk - Die Zweite». Das Projekt unter der Leitung der beiden Kunstschaffenden und Projektorganisatoren Kitty Schaertlin und Peter Thommen bringt nicht weniger als 60 regionale Kunstschaffende unter ein Dach. Mit dabei sind neben anderen Vincent Mahrer, Adrian Jutard, Anna Katharina Müller, Beat Breitenstein, Claudia Sutter, Ursula Pfister, Yvo Hartmann und die Projektverantwortlichen. Gezeigt werden Installationen, Skulpturen, audiovisuelle Werke und Malerei.

Der Titel der Ausstellung mag auf den ersten Blick etwas kryptisch wirken. Er schliesst sich indessen sofort, wenn man fünf Jahre zurückblendet. Auf dem inzwischen mit Wohnungen überbauten Areal Ost ging nämlich 2012 die erste Ausstellung «TonArt - TonWerke» mit 21 Kunstschaffenden über die Bühne - damals allerdings im Freien. Diesmal wird den Besuchern der Ausstellung zusätzlich die Gelegenheit geboten, die grosse Produktionshalle zu besichtigen und dabei den Charakter früherer Industriehallen zu erleben, in denen übrigens bis vor ganz kurzer Zeit noch Speicheröfen produziert wurden.

Die Ausstellung wird umrahmt von weiteren kulturellen Darbietungen. So tritt beispielsweise am 10. September das Duo Reif & Grün, bestehend aus der Multiinstrumentalistin Christina Volk und der Schauspielerin Cynthia Coray, mit dem Programm «eine Kunst wäscht die andere» auf. Und am 14. September sind «Schangsongs - Lieder in der Mundart des Oberbaselbiets» mit Florian Schneider, Gesang, Gitarre, Adam Taubitz, Violine, und Roman Bislin, Klavier, angesagt. Jeweils an Mittwochnachmittagen (13., 20. und 29. September, 15.00 Uhr) gibt es Führungen durch die Ausstellung mit Kitty Schaertlin.


Die Macher von «Aussichten»
Die öffentliche Vernissage findet am Samstag, 9. September, 18.15 Uhr, statt - mit Ansprachen und Grussbotschaften der Vorsteherin der Bildungs-Kultur- und Sportdirektion (BKSD), Regierungsrätin Monica Gschwind, des Lausner Gemeindepräsidenten Peter Aerni, des Komponisten und Publizisten David Wohnlich und der Projektorganisatorin Kitty Schaertlin.

Das Projekt-Team Schaertlin/Thommen organisiert regelmässig kulturelle Anlässe, «um das Kunstschaffen in der Region und darüber hinaus zu fördern und den Akteurinnen und Akteuren eine Plattform für ihre Arbeiten zu bieten». Unter anderen habe sie die Ausstellung «Aussichten» 2015/16 auf der Sissacherfluh durchgeführt. 
 
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07. Sept 2017 // ObZ

60 Kunstschaffende im Tonwerk Lausen

Erstmals im Baselbiet stellen 60 Kunstschaffende gemeinsam in einer ehemaligen Produktionshalle des Tonwerks Lausen aus.

Gezeigt werden Installationen, Skulpturen, audio-visuelle Werke oder Malerei. Auf dem Programm stehen Konzerte, Performances und Referate. An der Vernissage vom 9. September 2017 spricht auf die Baselbieter Regierungsrätin Monica Gschwind.

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Erstmals im Baselbiet stellen 60 Kunstschaffende gemeinsam in einer ehemaligen Produktionshalle des Tonwerks Lausen aus.

Gezeigt werden Installationen, Skulpturen, audio-visuelle Werke oder Malerei. Auf dem Programm stehen Konzerte, Performances und Referate. An der Vernissage vom 9. September 2017 spricht auf die Baselbieter Regierungsrätin Monica Gschwind.

Fünf Jahre nach der Ausstellung «TonArt - TonWerk 2012" auf dem Gelände des Tonwerks Lausen folgt eine Neuauflage dieses erfolgreichen Kunstanlasses: 60 Künstlerinnen und Künstler stellen gemeinsam unter dem Titel «TonArt - TonWerk - DieZweite» ihre neuen Arbeiten aus - dieses Mal jedoch nicht im Freien, sondern in einer ehemaligen Produktionshalle des Tonwerkes. Organisiert wird der Anlass von den KünstlerInnen Kitty Schaertlin und Peter Thommen. Sie veranstalteten bereits den Anlass von 2012 und die Ausstellung «Aussichten» auf der Sissacherfluh 2015/2016.

Die teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler aus der Nordwestschweiz sind in den letzten Jahren sehr aktiv gewesen. Ihre Arbeiten wurden an gut besuchten Ausstellungen gezeigt. Die KünstlerInnen des Rahmenprogrammes, die Musiker Florian Schneider, Adam Taubitz, Roman Bislin und Christina Volk sowie die Schauspielerin Cynthia Coray sind ebenfalls sehr bekannt.
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Mai 2017 / Regio Aktuell

Kreative Keimzellen in historischen Industriemauern

Wo früher im grossen Stil Speicheröfen produziert wurden, bietet sich nun ein modernes Arbeitsumfeld, in dem der historische Industriecharakter an jeder Ecke spürbar ist. Das Tonwerk Lausen wird nach den Bedürfnissen der eingemieteten Unternehmen entwickelt. Von Produktionsunternehmen, über Kreativbüros bis hin zu modernsten IT-Firmen finden verschiedenste Branchen im Tonwerk die passenden Gewerbe- und Büroflächen.

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Wo früher im grossen Stil Speicheröfen produziert wurden, bietet sich nun ein modernes Arbeitsumfeld, in dem der historische Industriecharakter an jeder Ecke spürbar ist. Das Tonwerk Lausen wird nach den Bedürfnissen der eingemieteten Unternehmen entwickelt. Von Produktionsunternehmen, über Kreativbüros bis hin zu modernsten IT-Firmen finden verschiedenste Branchen im Tonwerk die passenden Gewerbe- und Büroflächen.

Ein Gang durch die Räumlichkeiten des Tonwerks Lausen ist auch ein Gang durch die Baselbieter Industriegeschichte. Der beeindruckende Backsteinbau versetzt den Besucher in längst vergangene Zeiten, als Steinzeugplatten und Feuerfestprodukte für die Industrie produziert wurden. Jost Goebl, Geschäftsführer der TL Immobilien AG, entwickelt den Bau ins moderne Unternehmenszeitalter, ohne den historischen Charakter verschwinden zu lassen. Im Gegenteil. "Wir wollen die Ursprünglichkeit und Originalität des Industriebaus wahren und auch hervorheben." So sind an vielen Stellen einstige Steuerungsanlagen, eine Trafostation und Lichtschalter zu sehen. "All diese kleinen, für den Bau aber wichtigen Bestandteile machen den Charakter des Tonwerks so einzigartig."

Potenzial zur Gestaltung
Modernste Technik mit einer Fernwärmeheizung und Glasfaseranschluss zieht ins historische Industriegebäude ein. Es soll den Klein- und Mittelunternehmen an nichts fehlen. Bereits sind einige Flächen für neue Nutzungen platziert. Der alte Industriestandort bietet eine Vielzahl an verschiedenen Räumlichkeiten und die ehemaligen Ofenhäuser garantieren grossflächige Gewerbeflächen mit bis zu sechs Metern Höhe. Die Gebäude lassen so eine Vielzahl an Nutzungen zu, zumal sie sich sowohl in der Höhe als auch in der Breite und Länge aufteilen lassen. "Sie bieten enorm viel Potenzial zur Gestaltung", schwärmt Jost Goebl. So könne man gezielt auf die Bedürfnisse der Kunden eingehen. Im ehemaligen Maschinenhaus fällt die Decke aus historischen Holzbalken auf. "Hier kann geistig produziert werden, kreative Ideen können entstehen und Firmen finden eine für sie ganz neue Arbeitsatmosphäre"

Eingänge videoüberwacht
Im Maschinenhaus befindet sich auch das schlichte, aber trotzdem modern eingerichtete Besprechungszimmer, das von allen Mietern reserviert werden kann. Ebenfalls der Raum für Veranstaltungen und Präsentationen im Ofenhaus. Die dafür extra gekauften Kinosessel stehen schon bereit. Jost Goebl und sein Team unternehmen alles, damit sich die künftigen Mieter des Tonwerks auch wohl fühlen. Das gesamte Areal wird zudem videoüberwacht.

Schlichtheit und Charme
Der Geschäftsführer der TL Immobilien AG zeigt den Interessenten nicht nur das Tonwerk im Detail, sondern besucht sie auch an ihrem aktuellen Standort. "So kann ich spüren, wo die Bedürfnisse des interessierten Unternehmens liegen", betont Goebl. Bei allen Veränderungen steht die industrielle Schlichtheit und deren Charme und Ausstrahlung im Zentrum. "Man muss diese Atmosphäre explizit wollen. Dann findet sich hier der beste Platz zum Arbeiten." Auch für Fotoshootings und Filmdreharbeiten findet sich in extra dafür vorgesehenen Räumlichkeiten (www.tonwerk-studios.com) eine einzigartige Industriekulisse.

Direkt am Bahnhof
Die verkehrstechnische Anbindung des Tonwerk-Areals könnte nicht besser sein. Gleich am Bahnhofplatz gelegen, sind S-Bahn und mehrere Buslinien keine Gehminute entfernt. Per Auto liegt das Tonwerk direkt an der Hauptstrasse von Lausen und nur wenige hundert Meter von der Autobahn H2 entfernt. Das Areal um den Bahnhof Lausen entwickelt sich also mit neuen Arbeitsplätzen und neuem Wohnraum zum attraktiven Firmenstandort.
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16 Mrz 2017 // Volksstimme

Altes Industrieareal neu genutzt

Auf mehr als 10000 Quadratmetern altem Industrieraum in Lausen will die Eigentümerin Büro- und Gewerbeflächen mit neuer Technik sowie "kreative Keimzellen" anbieten.

Sie sind unübersehbar, die markanten Backsteinbauten direkt beim Bahnhof. Hier in den Räumen der ehemaligen Tonwerk Lausen AG, wo einst an die 200 Mitarbeitenden mit der Fabrikation von Klinkerplatten und feuerfesten Produkten Arbeit und Verdienst gefunden haben, ist das industrielle Zeitalter zu Ende.

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Auf mehr als 10000 Quadratmetern altem Industrieraum in Lausen will die Eigentümerin Büro- und Gewerbeflächen mit neuer Technik sowie "kreative Keimzellen" anbieten.

Sie sind unübersehbar, die markanten Backsteinbauten direkt beim Bahnhof. Hier in den Räumen der ehemaligen Tonwerk Lausen AG, wo einst an die 200 Mitarbeitenden mit der Fabrikation von Klinkerplatten und feuerfesten Produkten Arbeit und Verdienst gefunden haben, ist das industrielle Zeitalter zu Ende.
Doch im Gegensatz zum östlichen Teil der Liegenschaften, der einem Neubau für 115 Wohnungen weichen musste (die "Volksstimme" berichtete darüber), bleiben die westlichen Industriegebäude mit dem 1914 erstellten Maschinenhaus samt Ofenhaus Süd sowie dem 1960 gebauten Ofenhaus Nord bestehen. Die TL Immobilien AG als Eigentümerin will den industriellen Charme dieser Gebäude erhalten und den mehr als 10000 Quadratmetern Nutzfläche nach und nach neues Leben einhauchen.

Grundstruktur wird beibehalten
Im zweigeschossigen Maschinenhaus direkt am Bahnhofplatz deuten drei in Glas gehüllte Büroboxen an, wie sich die Eigentümerin den Mix zwischen Alt und Neu vorstellt. "Die Substanz des Gebäudes ist so gut, dass wir die Grundstruktur mit den Backsteinmauern aussen und innen belassen können", sagt Jost Goebl, der bei der TL Immobilien AG für das operative Management zuständig ist. Die bestehenden Stahlträger, die Böden aus alten Klinkerplatten und die Leitungen und Schalttableaus aus längst vergangenen Zeiten verleihen dem Interieur jenen Industriemief, den Goebl als "sensationell" bezeichnet.
Um die wärmetechnischen Vorschriften zu erfüllen, müssen allerdings Fenster und Dach sowie der Erdgeschossboden isoliert werden. "Bei den Drehfenstern, die wir noch so gerne erhalten würden, wird es schwierig, etwas im gleichen Stil zu erreichen. Wir hoffen jedoch, eine Lösung zu finden, die das optische Gebäudebild nicht beeinträchtigt und die wärmetechnischen Vorgaben dennoch erfüllt", sagt Jost Goebl und ergänzt, dass das Backsteingebäude mit Fernwärme beheizt werde und ab Mitte 2017 mit einem Glasfaseranschluss ausgerüstet sei.

Bis zu 6 Meter hohe Räume
Im Ofenhaus Nord warten ab Mitte Jahr auf drei Geschossen Flächen bis über 2000 Quadratmeter und bis zu 6 Meter Raumhöhe auf Mieter. Bereits eingeplant für den September ist in der ausladenden Erdgeschosshalle eine grosse Ausstellung mit verschiedenen Künstlern. Damit erhält auch ein breiteres Publikum die Möglichkeit, die charakteristischen Räume zu besichtigen.
Im Ofenhaus Süd sind noch grössere Investitionen zu tätigen. Hier hat ein spezieller Nutzer sein neues Zuhause gefunden. Gegen 50 Fahrzeuge, darunter wertvolle Rennwagen und Oldtimer, gelangen mit separatem Autolift direkt auf das entsprechende Geschoss und in ihren diskreten Abstellplatz. Weitere Räume eignen sich laut Vermieterin speziell für Bereiche wie Grafik, Design, Fotografie, Film und andere kreative Disziplinen.
Jost Goebl ist sich bewusst, dass in der Region bereits heute einige Büro- und Gewerberäume auf Mieter warten. "In meinen Augen laufen wir in eine problematische Situation im Büro- und Verkaufsflächenbereich." Für die Vermietung des Areals Tonwerk Lausen ist er jedoch optimistisch und begründet dies mit der guten Anbindung sowohl an den öffentlichen Verkehr als auch an die Autobahn und vor allem mit der einmaligen Ambiance der Gebäulichkeiten.
Goebl hofft, dass diese Flächen Schritt für Schritt gefüllt werden, "und wer weiss, vielleicht gibt es im alten Industrieteil irgendwann eine lässige Beiz mit einem guten Restaurateur. Dies wünsche ich mir von Herzen."
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01 Dez 2016 // Volksstimme

Handwerk in idealer Atmosphäre

Anfang Dezember findet im Tonwerk Lausen der erste Weihnachtsmarkt statt. Eröffnung ist morgen Freitag um 18 Uhr und es dauert bis Sonntag um 16 Uhr. Verschiedene Hersteller bieten im Maschinenhaus am Bahnhofplatz Lausen sowie auf dem Tonwerk-Areal in einer stimmungsvollen Atmosphäre ihre handwerklich hochstehenden Produkte an.Weiterlesen...
Anfang Dezember findet im Tonwerk Lausen der erste Weihnachtsmarkt statt. Eröffnung ist morgen Freitag um 18 Uhr und es dauert bis Sonntag um 16 Uhr. Verschiedene Hersteller bieten im Maschinenhaus am Bahnhofplatz Lausen sowie auf dem Tonwerk-Areal in einer stimmungsvollen Atmosphäre ihre handwerklich hochstehenden Produkte an. Ausserdem gibt es verschiedene Verpflegungsstände und es können unter fachlicher Anleitung Grättimanne gebacken werden. Am Samstag singt der "Cantiqua-Chor" feierliche Weihnachtslieder, und ein Nostalgie-Karussell begeistert die Kleinsten am Samstag und Sonntag.

Der einmalige Charakter der alten Tonwerk-Gebäude bietet einen idealen Rahmen für eine weihnächtliche Stimmung und ist, dank bester Lage am Bahnhofplatz Lausen, auch mit dem öffentlichen Verkehr erreichbar.
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05 Nov 2015 // ObZ // Jeanine Hug

Designobjekte und Kunst direkt vom Hersteller

Die machART fand in den Ziegelgemäuern des Tonwerk Studios am Bahnhof Lausen vom 29. Oktober bis 1. November statt. Dabei handelt es sich um den Start einer alljährlichen Verkaufsmesse unter dem Label machARTbasel Designer Manufaktur. Die Designer stellten eigenhändig Hergestelltes in Kojen aus auf eigens vom Organisator hergestellten Tischen aus Altholz. Dabei kommt die lange und schmale Anlage des Gebäudes dem Ausstellungskonzept durchaus entgegen. Die Objekte sind zu meist aus Naturmaterialien hergestellt, ganz im Sinne von Nachhaltigkeit und Umweltschutz, der Wille zur Energiewende ist regelrecht greifbar.Weiterlesen...
Kunst und Handwerk im alten Tonwerk in Lausen
Die machART fand in den Ziegelgemäuern des Tonwerk Studios am Bahnhof Lausen vom 29. Oktober bis 1. November statt. Dabei handelt es sich um den Start einer alljährlichen Verkaufsmesse unter dem Label machARTbasel Designer Manufaktur. Die Designer stellten eigenhändig Hergestelltes in Kojen aus auf eigens vom Organisator hergestellten Tischen aus Altholz. Dabei kommt die lange und schmale Anlage des Gebäudes dem Ausstellungskonzept durchaus entgegen. Die Objekte sind zu meist aus Naturmaterialien hergestellt, ganz im Sinne von Nachhaltigkeit und Umweltschutz, der Wille zur Energiewende ist regelrecht greifbar. Zu sehen sind Möbel, Mode, Schmuck, Keramik und vieles mehr. Vieles ist aus altem Material hergestellt, sogenannte Up-Cyclings. Ivo Goldschmidt aus Liestal verarbeitet Metall und Peddigrohr und kombiniert es mit Naturleinen, alles in der Schweiz verarbeitet. Er schafft aus Stahl eine Liege, die sich spielend in der Lage verändern lässt, sodass alles für ein ideales Lesevergnügen stimmt. Die Kleider der Mode Designerin und Damenschneiderin Patrizia Hug-Miccoli sind aus biologischer Baumwolle und feinster Schafwolle in bequemen Schnitten verarbeitet. Das neue Lebensgefühl der Nachhaltigkeit fühlt sich nicht nur toll an auf der Haut, es sieht auch chic aus! Auch Hände waschen kann zum sinnlichen Erlebnis werden. Die Lavabos von Isabelle Jakob-Müller und Barbara Schwarzwälder unter dem Namen Lavabo Lavabelle sind eigentliche Schmuckobjekte, die ein einfaches Badezimmer in eine Oase verwandeln können. Beim Silberschmuck von Regula Freiburghaus lohnt es sich, zweimal hinzuschauen. Ihre Objekte aus in der Natur gesammelten Schalen, Kernen und Hülsen sind aufwendig gemachte Abgüsse, die nur einmal verwendet werden können. Einmalig sind dadurch beide, Geschmückte und Schmuckobjekt. Jäh aus dem Staunen kommt man jedoch, wenn Kinder in Tütüs durch die Gänge tanzen, eine Modenschau kommentiert oder die feinen Düfte aus dem Obergeschoss neugierig machen auf die Künste der Gastköche. «Uns liegt die Einfachheit und das Wiederverwenden von bestehendem Material am Herzen», so Francine Brand, Organisatorin in einer Pause beim Aufräumen und Putzen und ergänzt «das Soll ist vollumfänglich erfüllt, trotz des prachtvollen Herbsttags kamen mindestens 1500 Besucher.»
Die MachART 2016 ist geplant, wo sie statt finden wird, ist allerdings noch offen.

Quellenangabe
Janine Hug:  «Designobjekte und Kunst direkt vom Hersteller», ObZ, 5. November 2015, Seite 8
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03 Nov 2015 // Volksstimme // Lucy Schön

Mit Tanz, Kunst und fröhlichen Gesichtern

Die Designmesse machArt Basel feierte im Tonwerk in Lausen Premiere. Während vier Tagen zeigten Handwerker, Künstler und Designer aus der ganzen Schweiz ihr Können. Dazu gab es Tanzshows des Studios Emotion aus Bubendorf, Modeschauen und Livemusik, unter anderem von «Marco Machi» und «French Connection».Weiterlesen...
Premiere von «machArt Basel» ist geglückt
Die Designmesse machArt Basel feierte im Tonwerk in Lausen Premiere. Während vier Tagen zeigten Handwerker, Künstler und Designer aus der ganzen Schweiz  ihr Können. Dazu gab es Tanzshows des Studios Emotion aus Bubendorf, Modeschauen und Livemusik, unter anderem von «Marco Machi» und «French Connection».

Ein Höhepunkt war der Donnerstagabend, als der Baselbieter Sicherheitsdirektor Isaac Reber als Gast bei den sogenannten «machArt Dinners» die Besucher bekochte.

«Wir sind positiv überrascht von den vergangenen Tagen», sagt Veranstalter Miguel Engewald. «Ich finde es toll, dass die Baselbieter die machArt so schätzen, und wir haben viel positives Feedback bekommen.» Die «machArt Basel» soll laut den Organisatoren auch im nächsten Jahr im Tonwerk in Lausen stattfinden.

 

Quellenangabe
Lucy Schön:  «Mit Tanz, Kunst und fröhlichen Gesichtern», Volksstimme, 3. November 2015, Seite 1
 
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03 Nov 2015 // Volksstimme // Lucy Schön

Design in industrieller Atmosphäre

«Ah ha ha ha styin' alive...», klingt es am Samstagnachmittag aus dem alten Tonwerk in Lausen. Eine Gruppe von Mädchen in weissen Tututs und farbigen Turnschuhen tanzt sich elegant zwischen den Besuchern hindurch und zeigt anschliessend unter begeistertem Applaus eine Tanzeinlage. Der Auftritt der Tanzschule Emotion aus Bubendorf ist nur einer der vielen Höhepunkte der ersten «machArt Basel».Weiterlesen...
Erste Ausgabe der «machArt Basel» überzeugt
«Ah ha ha ha styin' alive...», klingt es am Samstagnachmittag aus dem alten Tonwerk in Lausen. Eine Gruppe von Mädchen in weissen Tututs und farbigen Turnschuhen tanzt sich elegant zwischen den Besuchern hindurch und zeigt anschliessend unter begeistertem Applaus eine Tanzeinlage. Der Auftritt der Tanzschule Emotion aus Bubendorf ist nur einer der vielen Höhepunkte der ersten «machArt Basel». Mit diversen Ständen zum Thema Design und Essen, Modeschauen, Tanzshows, Livemusik und Gastköchen kann die Designmesse im Tonwerk Lausen überzeugen. «Wir sind positiv überrascht von den vergangenen Tagen und haben viel positives Feedback bekommen», sagt Miguel Engewald, einer der Veranstalter, im Gespräch mit der «Volksstimme». «Ich finde es toll, dass die Baselbieter die machArt so schätzen.» Die Designmesse werde im nächsten Jahr wieder stattfinden.

Der Stand der Textil-Manufaktur Laloni mit Sitz in Nusshof sticht mit Prothesen-Büstenhaltern für Brustkrebsbetroffene hervor. «Das Ambiente im Tonwerk finde ich unheimlich toll und speziell», sagt Christine Meixner, Gründerin von «Laloni». Die Modeschauen sind für Meixer ein besonderes Highlight der «machArt»: «Die Mode wird an richtigen Frauen gezeigt - so wirkt es lebendig und real.»

Susi Trösch und Andrea Candolfi aus Liestal sind am Samstag auch vor Ort. «Der Event hat viele verschiedene Leute angezogen und macht Lust, selber etwas zu basteln», so Candolfi. «Für das Kaff Lausen ist die machArt eine Wohltat», fügt Trösch mit einem Lächeln hinzu.


Quellenangabe
Lucy Schön:  «Design in industrieller Atmosphäre», Volksstimme, 3. November 2015, Seite 7
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09 Okt 2015 // Volksstimme // Lucy Schön

Geniessen und flanieren

Im Tonwerk in Lausen findet Ende Oktober die erste «Machart Basel» statt. Während vier Tagen zeigen Designer, Handwerker und Künstler ihr Können. Untermalt wird die Ausstellung von Modeschauen, Livemusik und Gastköchen.Weiterlesen...
Im Tonwerk in Lausen findet Ende Oktober die erste «Machart Basel» statt. Während vier Tagen zeigen Designer, Handwerker und Künstler ihr Können. Untermalt wird die Ausstellung von Modeschauen, Livemusik und Gastköchen.

Selbst gemachtes Design und Kunst im Tonwerk ausgestellt
«Wir suchten nach einem Ort, wo man Verweilen und in eine andere Welt abtauchen kann», erzählt die Sissacherin Francine Brand. Die Schmuckdesignerin hatte die Idee, die «Machart Basel» in den Tonwerk Studios in Lausen durchzuführen. Ende Oktober bekommen Besucher während vier Tagen einen Einblick in Kunst, Design und Handwerk. «Wir machen etwas Gesamthaftes. Der Besucher soll nicht nur schauen, sondern eintauchen können», sagt Miguel Engewald. Er und Francine Brand haben die «Machart Basel» zusammen auf die Beine gestellt. Der Bündner war jahrelang als Zirkusartist tätig und ist zudem Eventmanager und Gastronom. Zuerst bewarb er sich für das Catering an der «Machart Basel», wurde dann aber Teil des Leitungsteams. Brand besitzt in Sissach das Schmuckatelier Brandesign und ein Bewegungs- und Tanzstudio in Bubendorf. Die Idee sei gewesen, die Ausstellung auf dem Land zu organisieren. «Während meiner eigenen Schmuckausstellungen ist mir aufgefallen, dass die Leute in der Region an Handgefertigtem sehr interessiert sind», erzählt Brand. So sei die Idee für die Designer-Manufaktur entstanden.

Goldschmied, Buchatelier, Fairtrade-Mode: 31 Aussteller werden in Lausen unterschiedliches Handwerk präsentieren. Ein Grossteil davon kommt aus der Region, es gibt aber auch solche, die extra aus Graubünden, Zug oder Zürich anreisen. Auch aus Deutschland kommt jemand. «Wir haben die meisten Leute zuerst selber angeschrieben oder haben sie bereits gekannt», so Brand. In den vergangenen sechs Wochen seien noch viele Anfragen von auswärts gekommen. «Jetzt können wir aber niemanden mehr in die Ausstellung aufnehmen, da wir komplett ausgebucht sind.»

Bekocht von Gastköchen
Untermalt werden die Ausstellungen von Modeschauen, Auftritten von Livebands und drei «Machart-Dinner» mit Gastköchen wie etwa dem Baselbieter Regierungsrat Isaac Reber. Die Dinner seien dafür da, dass die Leute am Abend die Ausstellung geniessen können und danach die Möglichkeit haben, an einem Tisch mit den Designern und Künstlern ins Gespräch zu kommen. Neben den anmeldepflichtigen Dinner gibt es für die Besucher Stände mit verschiedenen Salaten, Panini caldi und Suppen.

Der Name «Machart Basel» sei entstanden, da «Machart» alleine als Domainname schon vergeben war. «Machart Baselland» wäre viel zu lang gewesen, findet Brand. Obwohl der Event in Lausen stattfindet, habe man sich auf «Basel» im Namen geeinigt. «Wir sehen Basel als Region und bringen die beiden Kantone wieder zusammen», sagt Engewald mit einem Lachen. Mit der Art Basel hätte ihr Vorhaben aber nichts zu tun.
 

Quellenangabe
Lucy Schön: «Geniessen und flanieren», Volksstimme, 9. Oktober 2015, Seite 4
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08 Apr 2015 // Volksstimme // Karl Rudin

Aufbruch dank Abbruch auf Tonwerkareal

Auf dem östlichen Areal des Tonwerks in Lausen entstehen 115 neue Wohnungen, während auf dem Areal West die historischen Gebäude saniert werden. Ein Augenschein beim Abbruch respektive Rückbau der alten Gemäuer.Weiterlesen...
Dorfbild wird aufgewertet: 115 Wohnungen und Gewerberäume entstehen
Wird die Hauptstrasse mitten in Lausen verlassen und der Bahnhof angesteuert, begegnet man meterhohen Fassaden mit zersplitterten Scheiben. Die kulissenartigen Wände bieten einen tristen Anblick im Kontrast zum neugestalteten Bahnhofsplatz. Hinter den Fassaden ist jedoch Leben. Arbeiter mit Baumaschinen räumen die Tristesse Stück für Stück ab. Auf dem Tonwerkareal Ost wird die Vergangenheit dem Erdboden gleichgemacht und Platz für die Zukunft geschaffen.

Das Areal besteht vorwiegend aus Lagerhallen der ehemaligen Keramikplattenfabrik, die ihre Produktion 1979 aufgegeben hatte. Aufgrund der schlechten Baustubstanz werden die Gebäude derzeit abgerissen. Sie machen einem Neubauprojekt Platz. «Rückbau nennt man das heute», sagt der zuständige Polier der Firma Aregger, Tony Emmenegger, «die Zeiten, wo man mit einer Eisenkugel alles klein schlug, sind vorbei.»

Der Maschinist Martin Ziehlmann baut mit seinem Bagger Balken für Balken und Mauerstück für Mauerstück ab. Alles wird fein säuberlich getrennt und in Mulden der Wiederaufbereitung zugeführt. Rückbau bedeutet Ordnung auf dem Platz. Bevor die Bagger zum Einsatz kamen, haben die Arbeiter einen Monat lang die asbesthaltigen Eternitdächer demontiert. «In Schutzanzügen, mit Masken und angeseilt haben wir die riesigen Flächen in Handarbeit heruntergeholt», sagt Emmenegger. Die Firma ist auf Rückbau spezialisiert. Sie liess auch die alten Messehallen in Basel verschwinden.

Baggerführer Ziehlmann hat in kurzer Zeit die Hälfe des Daches abgerissen. Geschickt führ er den 23 Meter langen Arm mit der Greifzange. Für die Betonwände wird der Greifer durch einen Beisser oder durch eine Eisenschere ersetzt. Als Letztes werden die Rückbauer den Betonboden entfernen, der das ganze Gelände bedeckt. Dann ist das Areal frei für ein Neubauprojekt.

Ab Herbst 2017 bezugsbereit
115 Wohnungen sind auf dem Areal Ost geplant mit zusätzlichen Flächen für Verkauf und Dienstleistungen. «Der Quartierplan wurde in enger Zusammenarbeit mit der Gemeinde und dem Kanton entwickelt», sagt Jost Goebl, Geschäftsführer der Tonwerk Immobilien AG. Goebl rechnet im Sommer mit der Baubewilligung, sodass im Herbst 2017 die Wohnungen bezugsbereit sind.

Die bald 150-jährige Geschichte des Tonwerks wird durch dieses Neubauprojekt nicht verschwinden. «Die historischen Gebäude auf dem Areal West bleiben bestehen und werden Schritt für Schritt revitalisiert», sagt Goebl und ergänzt: «Mit den Tonwerkstudios wird etwas ganz Einmaliges entstehen.»

Zukünftig wird auf den rund 30 000 Quadratmetern also nicht nur gearbeitet, sondern auch gewohnt und gelebt. Die Kombination von historischen und neuen Bauten rund um den Bahnhofplatz wird diesem ein neues Gesicht geben und das Ortsbild von Lausen aufwerten. Polier Emmenegger fährt mit dem Stapler Absperrgitter an den Rand der Baustelle. Für heute ist Feierabend. Der Rückbau dauert noch zwei Monate. Ein Abbruch als Aufbruch.

Quellenangabe
Karl Rudin: «Aufbruch dank Abbruch auf Tonwerkareal», Volksstimme, 8. April 2015, Seite 7
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30 Apr 2012 // BAZ // Annette Hoffmann

Tonwerke im Tonwerk

Das Gelege ist verwaist. Drei riesige weisse Eier liegen im Nest aus dicken Zweigen. Dahinter erhebt sich eines der roten Backsteingebäude des Tonwerks Lausen. Ob die Eier wohl weiter bebrütet werden? Und wenn ja, was wird aus den Eiern schlüpfen? Kleine Saurier, kommt es einem in den Sinn.Weiterlesen...
Eine Ausstellung zur alten Produktionsstätte des Tonwerks Lausen
Das Gelege ist verwaist. Drei riesige weisse Eier liegen im Nest aus dicken Zweigen. Dahinter erhebt sich eines der roten Backsteingebäude des Tonwerks Lausen. Ob die Eier wohl weiter bebrütet werden? Und wenn ja, was wird aus den Eiern schlüpfen? Kleine Saurier, kommt es einem in den Sinn. Und tatsächlich muten solche Industrieanlagen wie die Produktionshallen des Tonwerks Lausen immer ein bisschen anachronistisch an.

Die terrakottafarbenen Mauern verweisen darauf, was hier seit Ende des 19. Jahrhunderts produziert wurde: Ziegel, Backsteine, aber auch Geschirr und Bodenplatten. Die Tonerde, aus der diese Produkte geschaffen wurden, hat man in der nahe gelegenen Huppergrube abgebaut. Seit der Gründung des Unternehmens 1872 hat es immer wieder Veränderungen gegeben – mittlerweile werden hier Öfen und nicht mehr feuerfeste Steine hergestellt. Auf dem Gelände hat sich eine bunte Mischung an Gewerbebetrieben angesammelt.

Im nächsten Jahr wird es noch einmal einen Einschnitt geben, dann soll eine der alten Hallen abgerissen werden und einem Gebäude weichen. Kitty Schaertlin und Peter Thommen nahmen das nahe Ende dieses Industriebaues zum Anlass das Aussengelände mit Kunst zu bespielen. 22 Künstlerinnen und Künstler aus der Region haben sie eingeladen, sich mit der Geschichte des Gebäudes und dem Werkstoff Ton zu befassen, und auch die beiden Organisatoren haben Arbeiten zum Ausstellungsprojekt «TonArt – TonWerk» beigesteuert. Das Spektrum reicht von Skulpturen über Wandarbeiten, Ornamentfriesen zu Installationen: Tonwerke im Tonwerk.

Narrativer Zugang
Wie Thomas Ruepp, der auf dem Hof seine «Brutwerkstatt» mit den drei porzellanweissen Eiern verwirklicht hat, haben sich auch Anna Katharina Müller und Karina Esther Stürchler von der Idee anstecken lassen, dass aus dem Alten etwas Neues entstehen kann. Über einer Rampe liessen sie mit Industriekartonage ein Gebilde zur Decke wachsen, das erst flach beginnt und dann dreidimensional wird, so als ob die dreckige Pape Blüten oder kleine Kokons ausbildet. Die beiden 1989 geborenen Müller und Stürchler sind die jüngsten unter den Künstlerinnen und Künstler,  die sich am Projekt beteiligt haben.

Viele haben einen narrativen Zugang zum Tonwerk gesucht. Das fällt mal so kleinteilig-verspielt und plakativ aus wie die Rauminstallation von Sylvia Heuser-Zihlmann oder aber abstrakter. So hat Christa Schmutz aus Titterten die Vegetation einer kleinen Brache untersucht. Auf 50 Pflanzen ist sie gestossen, die auf den wenigen Quadratmetern ihren Lebensraum haben. Nun kriechen sie in Frorm kleiner stilisierter Schablonen die Backsteinmauer hoch.

Brigitta Glatts Wanderarbeit «Max – Hommage» widmet sich den Arbeitern. Glatt geht von einem Foto ihres Grossvaters aus, der hier selbst einmal angestellt war, verdichtet es mit Malerei und Texten, in denen sie das Mythische des Feuers und ihre Nähe zum Grossvater verarbeitet. Christian Kessler hingegen macht die Tonerde aus der Huppergrube zum Thema und Motiv seiner Arbeit «Al Fresco». Die verschiedenfarbenen Erden – das Spektrum reicht von Ockertönen bis hin zu Rot und Weiss – ergeben eine Wandarbeit, die an geologische Karten erinnert.

Es ist ein ganzes Panorama, das die Werke der 22 Künstler bilden. Es erzählt von der tiefen Verbundenheit zu diesem Ort, der Bedeutung von Arbeit für Menschen und den verschiedenen Möglichkeiten von Aneignungen.

Quellenangabe
Annette Hoffmann: «Tonwerke im Tonwerk», Basler Zeitung, 30. April 2012, Seite 37
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12 Nov 2011 // BZ // Madlaina Balmer

Mit jeder Aktie ist man näher beim Bier

Vielleicht werden die Lausener schon bald ihr kühles Feierabendbier in der Brauerei Farnsburg AG geniessen können. Im Tonwerk sollen nämlich eine Brauerei und ein Restaurant entstehen, wo hochwertige Biere den Durst der Gäste stillen sollen.Weiterlesen...
Die Farnsburger Brauerei AG will mit hochwertigem Bier den Markt erobern.
Vielleicht werden die Lausener schon bald ihr kühles Feierabendbier in der Brauerei Farnsburg AG geniessen können. Im Tonwerk sollen nämlich eine Brauerei und ein Restaurant entstehen, wo hochwertige Biere den Durst der Gäste stillen sollen.

Reto Wetzel ist Verwaltungspräsident der Bierbrauerei Farnsburg AG und Linienpilot bei der Swiss. Seit 2005 arbeitet er nebenberuflich als Bierbrauer. Sein «Ammeler Gugger»- Bier ist vielerorts bekannt. «Leute haben mir das Bier aus der Hand gerissen, bevor ich es hatte», erinnert sich Wetzel. Nun setzt sich Wetzel für die Brauerei im Tonwerk ein und gibt sein Wissen weiter. Die Brauerei wird das «Ammeler Gugger»-Bier und andere spezielle Rezepturen als Grundlagen für die hochwertigen Biere verwenden. Im zukünftigen Sortiment der Brauerei sollen unter anderem Amber, Blondes und saisonale Biersorten produziert werden. Natürlich werde auch ein alkoholfreies Bier im Sortiment sein, erklärt Wetzel. «Wir wollen das Biervakuum in der Region füllen», sagt er. Mit der Produktion von hochwertigem Bier und nachvollziehbarer regionaler Herkunft werde die Bierlandschaft bereichert.

Eröffnung für 2013 geplant
Die Brauerei wird mit der Mineralquellen Eptingen AG zusammenarbeiten, wobei die Firma die Logistik und den Transport des Biers übernimmt. Dadurch werde die Brauerei optimal entlastet und habe gewisse Marktvorteile gegenüber anderen Brauereien. Das Ziel des Verwaltungsrats ist es, 2018 rund 5000 Hektoliter Bier pro Jahr zu produzieren. Beginnen wolle man mit zwei Angestellten und jedes Jahr einen Arbeitsplatz aufstocken. Der Umbau des Areals soll im September 2012 beginnen und die offizielle Eröffnung ist im Mai 2013 geplant.

Jedes Bier hat seinen Preis
Jost Goebl, Leiter der Riehener Immobillienfirma Goebl Real Estate, erklärt, dass ein Aussensitzplatz geplant sei, wo Gäste im Sommer ihr Bier trinken können. Der Standort der neuen Brauerei besitze gute Verkehrsverbindungen und die Räumlichkeiten hätten Industriecharme. Damit die neue Bierkultur entstehen kann, muss noch eine Hürde überwunden werden: Es fehlen der Brauerei Farnsburg AG nämlich noch rund zwei Millionen Franken Kapital. Ein Drittel des Bedarfs von drei Millionen Franken wurde bereits von zwölf privaten Investoren gedeckt. «Farnsburger Bierfreunde haben nun die Möglichkeit, die Brauerei mit einem Aktienkauf zu unterstützen», sagt Wetzel. Er ist zuversichtlich, dass die Investoren rasch gefunden werden. Drei Monate können Aktien im Rahmen der Kapitalerhöhung gekauft werden. Die Gelder werden in den Ausbau der Brauerei, insbesondere in die bautechnische Einrichtung und die Abfüllanlage gesteckt. Peter Brogli, Geschäftsführer Tonwerk AG, erklärt, dass die handgefertigten Speicheröfen weiterhin im Tonwerk produziert würden. Möglicherweise wärmen sie das Restaurant der Brauerei, so Brogli. Teile der Produktion müssten jedoch in andere Räumlichkeiten verlagert werden, so Jost Goebl, damit die Farnsburger Bierbrauerei AG im Erdgeschoss Restaurant und Brauerei einrichten kann.

Quellenangabe
Madlaina Balmer: «Mit jeder Aktie ist man näher beim Bier», Basellandschaftliche Zeitung, 12. November 2011, Seite 17
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11 Nov 2011 // Volksstimme // Patrick Moser

Regionalen Biermarkt aufmischen

Das Vorhaben der Brauerei «Farnsburger» ist ambitioniert, aber gut aufgegleist. Als Vertriebspartner konnte die «Eptinger» gewonnen werden. Ein Drittel des Stammkapitals ist vorhanden, jetzt kann das Publikum Aktien zeichnen.Weiterlesen...
Auf dem Tonwerk-Areal entsteht die Brauerei Farnsburg AG
Das Vorhaben der Brauerei «Farnsburger» ist ambitioniert, aber gut aufgegleist. Als Vertriebspartner konnte die «Eptinger» gewonnen werden. Ein Drittel des Stammkapitals ist vorhanden, jetzt kann das Publikum Aktien zeichnen.

Der Anwiler Reto Wetzel, Vater des beliebten Gerstensafts «Ammeler Gugger», hat Grosses vor: Er will mit der Marke «Farnsburger Bier» den regionalen Biermarkt aufmischen und in das Vakuum vorstossen, das mit dem Wegfall der Ziegelhof-Brauerei entstanden ist. «Mit unserem qualitativ hochwertigem Bier ist das keine Bieridee», sagt Wetzel.

Brauerei und Brasserie
Im September 2012 wird auf dem Tonwerk-Areal in Lausen mit dem Einbau der Brauerei begonnen, die im Januar 2013 in Betrieb genommen und im Mai 2013 offiziell eröffnet werden soll. Auf den total 500 Quadratmetern entsteht auch eine Brasserie, für die der Charme der rund 100–jährigen Industrieräumlichkeiten herhalten wird.

Wetzels Ziel: Im fünften Jahr soll die Produktion bei 5000 Hektolitern angelangt sein – was vergleichbar ist mit der Menge, die «Unser Bier» oder die «Fischerstube» brauen. Damit würde das «Farnsburger Bier» 1.8 Prozent des regionalen Marktes abdecken. Zudem soll ab 2013 mit jedem Jahr eine zusätzliche Vollzeitstelle geschaffen werden.

Noch fehlen der am 2. September gegründeten Brauerei Farnsburg AG zwei Drittel des nötigen Aktienkapitals von drei Millionen Franken. Doch der Start ist mit 900'000 Franken verheissungsvoll: So viel Startkapital hat ein rundes Dutzend Privatinvestoren bereits eingebracht. Seit gestern kann auch das Publikum Aktien zeichnen. Eine Namensaktie hat einen Nominalwert von 125 Franken und ist für den Stückpreis von 500 Franken zu haben. Wetzel zeigt sich von seinem Vorhaben und auch vom finanziellen Gelingen überzeugt: «Einen Plan B gibt es nicht: wir sind zuversichtlich, dass es klappt», sagt er.

«Eptinger» als Partner
Dass das Projekt ein solides Fundament hat, beweist die enge Kooperation mit der zum Tonwerk gehörenden TL Immobilien AG und der Mineralquelle Eptingen AG. Erstere ist für die Entwicklung des Tonwerk- Areals zuständig. Sie verspricht sich dank der der Brauerei angeschlossenen Brasserie sowie der Nähe zum Bahnhof Publikumsverkehr und somit eine Belebung des Areals.

Die «Eptinger» hingegen ist der Partner in Sachen Vertrieb, Logistik und Marketing. Für Matthias Buchenhorner, Geschäftsleitungsmitglied der Eptinger Mineralquelle AG, eine Win-win-Situation: «Wir können unser Produktesortiment verbreitern und die Brauerei profitiert von unseren Strukturen.»

Das «Farnsburger Bier» wird auf den erfolgreichen Rezepturen des «Ammeler Gugger» basieren. Gestartet wird 2013 mit einem hellen und einem Amber-Bier, ein alkoholfreies sowie saisonale Biere werden das Sortiment komplettieren. Wetzel fühlt sich der alten Baselbieter Biertradition verpflichtet. Nicht zuletzt deshalb hat er den Namen einer Gelterkinder Brauerei übernommen, die 1896 bis 1907 tätig war – bevor sie von Warteck geschluckt wurde.

Quellenangabe
Patrick Moser: «Regionalen Biermarkt aufmischen», Volksstimme, Nr. 127, 11. November 2011
38

11 Nov 2011 // BAZ // Andreas Hirsbrunner

Das Baselbieter Biervakuum soll gefüllt werden

Ein paar innovative Köpfe wollen an eine alte Baselbieter Biertradition anknüpfen: Ab 2013 soll im Lausner Tonwerk wieder «Farnsburger Bier» gebraut werden. Unter diesem Namen wurde schon vor über 100 Jahren in Gelterkinden Bier hergestellt, bis die Brauerei 1907 von Warteck übernommen wurde.Weiterlesen...
Ein paar innovative Köpfe wollen an eine alte Baselbieter Biertradition anknüpfen: Ab 2013 soll im Lausner Tonwerk wieder «Farnsburger Bier» gebraut werden. Unter diesem Namen wurde schon vor über 100 Jahren in Gelterkinden Bier hergestellt, bis die Brauerei 1907 von Warteck übernommen wurde.

Doch nicht nur der Biername, sondern auch die bis jetzt zwölf Investoren, die knapp eine Million Franken einschiessen, sind regional verwurzelt. Treibende Kräfte hinter dem Projekt sind der Linienpilot und frühere Brauer des «Ammeler Gugger»-Biers, Reto Wetzel, und der Vermögensverwalter Roger Holzer. Sie bilden auch das Führungsduo im Verwaltungsrat und stellten gestern das Vorhaben vor: Zum Start sollen ein helles und ein Amber Lagerbier, diverse Saisonbiere sowie ein alkoholfreies Bier gebraut werden.

Die Biermenge wollen die Initianten sukzessive hochfahren, sodass ab fünftem Produktionsjahr 5000 Hektoliter gebraut werden, was 1,8 Prozent des Nordwestschweizer Biermarktes entspreche. Wetzel: «Wir wollen das Biervakuum im Oberbaselbiet nach der Aufgabe der Brauerei Ziegelhof füllen.» Zudem soll angrenzend an die geplante Brauerei direkt am Lausner Bahnhof eine Brasserie mit Aussenbestuhlung eröffnet werden.

Mineralquelle Eptingen an Bord
Und Wetzel konnte noch einen besonderen Trumpf aus dem Ärmel ziehen: Die ganze Logistik und Marktbearbeitung übernimmt mit der Mineralquelle Eptingen AG ein erfahrener Partner, der schon seit Längerem die Zusammenarbeit mit einer Brauerei suchte. Ein Vorteil dieser Kooperation: Bier und Mineralwasser können mit dem gleichen Lastwagen an die Restaurationsbetriebe geliefert werden. Noch ist das Vorhaben aber mit einer Portion Ungewissheit behaftet: Um starten zu können, braucht die Farnsburger Bier AG drei Millionen Franken. Das notwendige Restkapital soll mittels einer öffentlichen Aktienzeichnung beschafft werden, die gestern startete. Reiner Zufall ist laut Wetzel das zeitliche Zusammen- treffen mit einem anderen regionalen Bierprojekt: Zwei junge Lausner kündeten Ende August an, ab 2013 «Baselbieter Bier» ebenfalls im grösseren Stil brauen zu wollen. 

Quellenangabe
Andreas Hirsbrunner: «Das Baselbieter Biervakuum soll gefüllt werden», Basler Zeitung, 11. November 2011, Seite 36
39

10 Dez 2010 // BAZ // Titus Villiger

Neues Quartier auf dem Areal des alten Tonwerks

70 Wohnungen sowie Flächen für Gewerbe und Dienstleistungen: Die Gemeindeversammlung bewilligte einstimmig einen Quartierplan für den östlichen Teil des ehemaligen Tonwerks.Weiterlesen...
Markante Überbauung beim Bahnhof geplant
70 Wohnungen sowie Fläche für Gewerbe und Dienstleistungen: Die Gemeindeversammlung bewilligte einstimmig einen Quartierplan für den östlichen Teil des ehemaligen Tonwerks.

Vor zwei Jahren hat Lausen einen neuen Bahnhof bekommen, der kurz darauf um einen grosszügigen Bahnhofplatz ergänzt wurde – und an der Gemeindeversammlung vom Mittwoch wurden bereits die Weichen für die weitere Entwicklung des Areals gestellt: Einstimmig wurde ein Quartierplan für den östlichen Bereich des alten Tonwerks bewilligt. Die Tonwerk Lausen Immobilien AG darf auf dem Gelände eine grössere Überbauung realisieren, die unter dem Namen «Tonwerk-Passage» Platz für Gewerbe und Dienstleistungen sowie auch rund 70 Wohnungen beinhalten soll. Der Quartierplan erlaubt eine Bruttogeschossfläche von bis zu 13 000 Quadratmetern.

Markantester Punkt des Areals soll ein sechsgeschossiges Gebäude unmittelbar am Bahnhofplatz werden. «Das Gebäude ist als Pendant zum alten Tonwerksturm gedacht», sagte Gemeinderat Paul Tschudin. Zusammen sollen die beiden Türme einen Rahmen um den Bahnhof bilden. «Das Areal wird viel schöner werden, als es heute ist. Ich freue mich darauf», sagte Tschudin. Heute stehen viele Gebäude des alten Tonwerks leer und sind sanierungsbedürftig.

Das Geschäft sorgte an der Gemeindeversammlung für keine Diskussionen: Einzelne Kritikpunkte der Anwohner wurden bereits an Informationsveranstaltungen im Vorfeld bereinigt. Offen ist nun noch, wann die Bagger kommen – ein konkretes Bauprojekt liegt bis jetzt nicht vor.

Rote Zahlen. Einstimmig bewilligt wurde auch das Budget 2011, das mit einem Minus von 350 000 Franken rechnet. Wie Finanzchef Marcel Furrer erklärte, wird das tatsächliche Defizit aber wahrscheinlich nicht ganz so hoch sein. «Wir haben in den letzten Jahren immer Defizite in dieser Grössenordnung budgetiert, und die Rechnung sah dann stets besser aus.»

Das Budget enthält aber auch einige Fragezeichen, so etwa den Finanzausgleich. Als dieser neu gestaltet wurde, befürchtete Lausen zunächst deutliche Mindereinnahmen. «Nun haben wir Mitte Mai 2010 aber 3.5 Millionen Franken erhalten.» So rechnet die Gemeinde denn auch für 2011 mit Ausgleichszahlungen von 3.5 Millionen Franken. Relativ stabil bleiben die Steuereinnahmen: Von der Wirtschaftskrise spüre Lausen fast nichts.

Quellenangabe
Titus Villiger: «Neues Quartier auf dem Areal des alten Tonwerks», Basler Zeitung, 10. Dezember 2010, Seite 38
40

10 Dez 2010 // BZ // Edi Gysin

Quartierplan Tonwerk ist unter Dach und Fach

Gemeindeversammlung beschloss den Quartierplan und den Vorschlag für das kommende Geschäftsjahr. Vor zwei Jahren kam der neu gebaute Bahnhof Lausen exakt auf die Höhe des alten Tonwerks zu liegen.Weiterlesen...
Gemeindeversammlung beschloss den Quartierplan und den Vorschlag für das kommende Geschäftsjahr
Vor zwei Jahren kam der neu gebaute Bahnhof Lausen exakt auf die Höhe des alten Tonwerks zu liegen. Seither ist die prominente Brache bestens öV-erschlossen. Die meisten Gebäulichkeiten des Tonwerks stehen heute leer, andere werden zwischengenutzt. Eine Sanierung wäre mit unverhältnismässig hohen Kosten verbunden, die Bausubstanz ist kaum isoliert.

Das Areal unterliegt einem Quartierplan, den der Gemeinderat den Lausner Stimmberechtigten zur Beschlussfassung vorlegte. Gemeinderat Paul Tschudin lobte in seiner Präsentation des Geschäfts die sehr gute Zusammenarbeit zwischen Gemeinde, Grundeigentümer, Kanton und Architekten. Die Frucht dieser konstruktiven Vorarbeit ist ein Bebauungsplan, der Lausen rund 70 neue Wohnungen bringen wird. Auf 1500 Quadratmeter Fläche ist stilles Gewerbe aus dem Bereich Dienstleistungen vorgesehen und weitere knapp 4000 Quadratmeter werden Gewerbebetrieben zur Verfügung stehen. Die Gebäudetopographie sieht unterschiedlich hohe Bauten vor, drei-, vier- und sechsgeschossige Einheiten sind geplant. Genügend freie Flächen und ein unterirdisches Parkhaus gehören zum neuen Quartierplan.

Dem Lärmschutz sei grösste Aufmerksamkeit geschenkt worden, sagte Tschudin und: «Dieses Projekt ist ein Gewinn für Lausen, die Verantwortlichen des Tonwerks haben Mut bewiesen.» Die einzige Frage zum Geschäft aus dem Plenum nahm Gemeindepräsident Ernst Dill gerne entgegen, stellte aber fest, dass sie auf einer anderen Eben bearbeitet werden müsse. Ein Votant kritisierte den Mangel an einer öffentlichen Toilette beim neuen Bahnhof, «die Sauerei, die heute in der Bahnhofunterführung herrscht, ist hoffentlich bald Geschichte.»

Der Quartierplan wurde einstimmig beschlossen. Mit dem gleichen Ergebnis sprach die Versammlung dem Gemeinderat das Vertrauen zum Voranschlag des kommenden Geschäftsjahres aus. Gerechnet wird mit einem Defizit von 350 000 Franken, das Finanzchef Marcel Durrer in seiner von Sachlichkeit und Kompetenz geprägten Präsentation des Voranschlags aber gleich relativierte. Es seien in der Vergangenheit nie alle Ausgaben und Investitionen realisiert worden, entweder falle der Bedarf doch erst später an, es fehlten die personellen Ressourcen oder aber die rechtlichen Voraussetzungen seien noch nicht gegeben.

Der Gemeinderat habe das Ziel, die Verschuldung auf nicht mehr als 1000 Franken pro Kopf der Bevölkerung, stets im Auge, daran werde nicht gerüttelt. Die Planung des Finanzausgleichs war auch für die Lausner Exekutive nicht einfach, «wir klagen nicht, wir nehmen das aus dem Finanzausgleich gerne», sagte Durrer. «Der Fehlbetrag im Voranschlag macht uns keine Angst, wir sind zuversichtlich, dass wir das Defizit markant herunterbringen», schloss er seine Ausführungen, die keine Fragen hinterliessen. Die Gemeinde Lausen bietet vier Ausbildungsplätze an, drei davon im kaufmännischen Bereich und eine Lehrstelle zum Betriebspraktiker im Werkhof.

Quellenangabe
Edi Gysin: «Quartierplan Tonwerk ist unter Dach und Fach», Basellandschaftliche Zeitung, 10. Dezember 2010, Seite 26
41

30 Aug 2008 // BAZ // Andreas Hirsbrunner

Grosser Bahnhof für kleinen Bahnhof

Nach acht Jahren Planung und über zwei Jahren Bauzeit wurde gestern Lausens neuer Bahnhof eröffnet. Speziell ist, dass er 400 Meter näher beim Dorfkern liegt und auf dem Gelände des alten Bahnhofs ein Cargo-Center entsteht.Weiterlesen...
Die Züge halten an neuen Perrons näher am Dorf
Nach acht Jahren Planung und über zwei Jahren Bauzeit wurde gestern Lausens neuer Bahnhof eröffnet. Speziell ist, dass er 400 Meter näher beim Dorfkern liegt und auf dem Gelände des alten Bahnhofs ein Cargo-Center entsteht.

Da waren gestern Morgen in Lausen alle Ingredienzen für ein stimmungsvolles, würdiges Einweihungsfest vorhanden: Alphornbläser, singende Kinder, viel Publikum, magistrale Redner, ein reich befrachtetes Apérobuffet, Sonnenschein und sogar ein Zug, den es zu taufen galt. Und natürlich ein nigelnagelneuer Bahnhof mit einem ebenso nigelnagelneuen Vorplatz, weswegen der ganze Auflauf inklusive abendlichem Fest für die Bevölkerung stattfand.

Zwar ist der neue Bahnhof eine funktionale Allerweltserscheinung, wie es sie noch zu Hunderten gibt: zwei gedeckte Perrons, eine Unterführung und die üblichen Zugaben wie Billettautomat oder Veloständer. Etwas aussergewöhnlicher ist der neue Vorplatz mit Bushaltestelle, Wasserbassin, Miniaturbrunnen und drei Bäumen.

Komfortablerer Zugang. Doch das wirklich Aussergewöhnliche ist, dass der neue Bahnhof nicht mehr dort steht, wo sein Vorgänger 150 Jahre stand: Lausens neuer Bahnhof ist 400 Meter in Richtung Liestal hin zum Dorfkern gerutscht. Damit das möglich wurde, musste ein Teil des einstigen Tonwerks abgerissen werden. Die neue Lage ermöglicht den Lausnern nicht nur einen komfortableren Zugang zu ihrem Anknüpfungspunkt hinaus in die Welt, sondern den SBB auch eine neue Nutzung des alten Bahnhofs.

Dieser wird in den nächsten Monaten zu einem Cargo-Center fürs Oberbaselbiet umgebaut, wodurch künftig etliche Lastwagenfahrten eingespart werden können, wie Regierungsrat Jörg Krähenbühl erwähnte. Zum neuen Bahnhof sagte der Baudirektor: «Kein Gleis liegt heute noch da, wo es vor dem Umbau war. Dieses grosse Engagement der SBB freut uns natürlich.» Und «ganz stolz» zeigte Krähenbühl, dass mit dem neu gebauten Bahnhof Lausen nun alle Perronanpassungen auf der Strecke Basel-Olten fertig und überall 220 Meter lange Flirt-Züge halten könnten.

Doch fürs grosse Bahnglück des Baudirektors braucht es noch mehr: «Der Regierungsrat bittet die SBB nun, die Planungen für den Wisenberg-Tunnel rasch an die Hand zu nehmen.» Krähenbühl bot auch gleich «die aktive Mithilfe» der Regierung bei der Lösung der Probleme an. Dass beim Bau des neuen Bahnhofs, der zusammen mit Cargo-Center und Geleise-Anpassungen 33 Millionen Franken kostet, hinter den Kulissen recht gefeilscht wurde, ging aus den Worten des Lausner Gemeindepräsidenten hervor. Ernst Dill sprach von «zahlreichen und intensiven Verhandlungen mit SBB, Kanton und Landeigentümer».

Lausen zahlt vier Millionen.  Lausen muss vier Millionen ans Projekt, vor allem an den Vorplatz, beisteuern; Knapp 300 000 Franken kommen vom Kanton. Das belaste die Gemeinde noch einige Zeit. Trotzdem meinte Dill nach achtjähriger Planungs- und zweieinhalbjähriger Bauzeit: «Wir freuen uns sehr über diesen neuen Bahnhof.» Und um diese Freude noch etwas zu steigern, durfte er zusammen mit Krähenbühl einen Flirt-Zug auf den Namen Lausen taufen. Dem Zug entstiegen zuvor drei Lausner Schulklassen, die in erfrischender Manier das Baselbieter-Lied übers neue Perron schmetterten.

Und als die Kinder hörten, dass sie zum Dank am Buffet teilhaben dürfen und von den SBB eine Schulreise spendiert bekommen, war die Freude bei ihnen gross. Erfreuliches durfte auch der Leiter des Regionalverkehrs Nordwestschweiz, Ueli Landolt, mitteilen: die Bahn-Pünktlichkeit im Ergolztal verbessern.

Quellenangabe
Andreas Hirsbrunner: «Grosser Bahnhof für kleinen Bahnhof», Basler Zeitung, 30. August 2008, Seite 39
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14 Mär 2008 // Mittelland Zeitung // Otto Graf

Bahnhof-Neubau reisst Tonwerke aus dem Schlaf

Der Neubau des Bahnhofs in Lausen macht die leer stehenden Hallen der Tonwerke wieder interessanter. Nun werden neue Nutzer gesucht.Weiterlesen...
Die leer stehenden Industriehallen der Tonwerke sollen neu genutzt werden - ein Quartierplan macht die Hallen attraktiver
Der Neubau des Bahnhofs in Lausen macht die leer stehenden Hallen der Tonwerke wieder interessanter. Nun werden neue Nutzer gesucht.

Lausen ist im Umbruch. Die SBB verlegen ihren Bahnhof von der Peripherie näher an das Zentrum des Dorfes. Diese Kundenfreundlichkeit kommt auch dem Tonwerk Lausen zugute, dessen Gebäude direkt an der neuen Bahn- und Busstation liegen. Im Verlauf der letzten 130 Jahre hat sich der einst klassische Hersteller von Tonwerkwaren vom reinen Gewerbe- und Industriezulieferer zum Hersteller und Vertreiber hochwertiger Designerprodukte entwickelt.

Platz für ein Dutzend Betriebe
Die Tonwerk Lausen AG, Marktführerin im Bereich Speicheröfen, ist eine Tochterfirma der TL Immobilien AG. Sie ist auf dem grossen Industrieareal direkt am Gleis eingemietet, ebenso wie etwa ein Dutzend weiterer Gewerbe- und Dienstleistungsbetriebe. So sorgen etwa ein Gartencenter, ein EDV-Unternehmen, eine Schreinerei, ein Velohändler und eine Möbelfirma für emsiges Treiben in den einstigen Fabrikationshallen. Sogar die Kinder der Spielgruppe tummeln sich heute auf postindustriellem Boden.

Räume werden vermietet
Ein grosser Teil der Gebäude liegt jedoch noch brach. Das soll sich bald ändern, wie der Hinweis «zu vermieten» vermuten lässt, der in grossen Lettern an einer der Backsteinfassaden prangt. «Der Neubau des Bahnhofs direkt vor unserer Haustür hat uns beflügelt, in dieser Sache etwas zu unternehmen», sagt Jost Goebl, Geschäftsführer der TL Immobilien AG. Während der neue Bahnhof seiner Vollendung entgegen geht und im Sommer eröffnet wird, baut die Gemeinde Lausen die Bahnhofstrasse, die Bahnhofplätze Nord und Süd sowie den Bushof - alles Neuanlagen. Das entsprechende Areal hat die TL Immobilien AG unentgeltlich an die Gemeinde abgetreten. Als Gegenleistung hat sie sich erheblich verbesserte Nutzungsrechte für das ausgedehnte Tonwerkareal eingehandelt.

Vorteile ausgehandelt
«Gemäss Zonenplan Siedlung wird das Tonwerkareal in absehbarer Zeit einen Quartierplan erhalten – mit wesentlichen Vorteilen für die Eigentümerin», erklärt der Lausner Gemeindepräsident Ernst Dill. Selbstverständlich sei die Gemeinde am Aus- und Umbau der leer stehenden Gebäude interessiert.

Äusserlich besticht der gewaltige Gebäudekomplex durch die einheitlich rote Backsteinbauweise. Was im Innern nicht gewerblich und industriell genutzt wird, liegt in einer Art Dornröschenschlaf – ein Kalender an der Wand zeigt das Jahr 2002 – und wirkt auf den Besucher wie im Märchen. Die einstigen Produktionshallen rufen förmlich nach einer Wiederbelegung. Dazu Jost Goebl: «Wir wollen das Charakteristische dieser klassischen Industriebauten innen und aussen erhalten und nur soviel wie nötig umbauen.»

Auch Restaurant möglich
Dank der hervorragenden Lage direkt an der S-Bahn-Station geht der Geschäftsführer davon aus, dass sich in naher Zukunft weitere Ateliers, Praxen verschiedenster Art sowie Gewerbe- und Dienstleistungsbetriebe ansiedeln werden. Auch ein Restaurant oder Café kann er sich vorstellen.

Die Vorstellungen und Wünsche der künftigen Mieter sollen dabei nach Möglichkeit berücksichtigt werden. «Es macht keinen Sinn, einfach auf Vorrat umzubauen», rechnet Goebl vor, «deshalb blasen wir den Staub erst weg, wenn wir die Anforderungen unserer Mieter kennen.»

Vom Ziegel- zum Designerofen
Die Geschichte des Tonwerks Lausen ist nur 40 Jahre jünger als diejenige des selbständigen Halbkantons Basel-Landschaft. 1872 nahm die Fabrik ihren Betrieb auf und produzierte Ziegel, Backsteine und andere feuerfeste Materialien aus tonhaltiger Huppererde. Auch feuerfestes Geschirr wurde in Lausen hergestellt. 1907 wurde die Firma Tonwerk Lausen AG gegründet. Danach spezialisierte sich das Unternehmen auf die Herstellung von Steinzeugbodenplatten und feuerfesten Produkten für die Industrie. 1995 kam der erste Speicherofen auf den Markt und läutete mit den hochwertigen Designerprodukten eine neue Ära in der Firmengeschichte ein. Heute ist die Tonwerk Lausen AG Marktführerin im Bereich der Speicheröfen mit einem Exportanteil von über 50 Prozent. Früher arbeiteten über 200 Personen im Tonwerk. Heute sind es noch 30 Beschäftigte. (OG) 

Quellenangabe
Otto Graf: «Bahnhof-Neubau reisst Tonwerk aus dem Schlaf», Volksstimme, 22. Februar 2008, Nr. 23
43

22 Feb 2008 // Volksstimme // Christian Horisberger

Neues Leben im alten Gemäuer

Mitte Jahr wird der neue Bahnhof lausen in Betrieb genommen. Die Tonwerk Lausen Immobilien AG will die Gunst der Stunde nutzen und den früheren Fabrikationsräumen am dereinst belebten Platz neues Leben einhauchen.Weiterlesen...
Tonwerk Lausen Immobilien sucht Mieter
Mitte Jahr wird der neue Bahnhof Lausen in Betrieb genommen. Die Tonwerk Lausen Immobilien AG will die Gunst der Stunde nutzen und den früheren Fabrikationsräumen am dereinst belebten Platz neues Leben einhauchen.  

Der Bau des neuen Lausner Bahnhofs hinter dem Tonwerk befindet sich auf der Zielgeraden. Ende August soll die S-Bahn-Station in Betrieb genommen werden – samt Busbahnhof, Abstellplätzen für Personenwagen, Zweirädern, einer Wartehalle und einer attraktiven Begegnungszone mit Bäumen und Sträuchern.

Umgeben ist der neue Bahnhofplatz von den markanten Produktions- und Lagergebäuden des einstigen Tonwerks. Diese werden derzeit zu je einem Drittel genutzt von der Tonwerk Lausen AG, von gewerblichen Mietern (Gartenmöbelgeschäft, Velo-Werkstatt, Schreinerei, mechanische Werkstätte) oder sie liegen brach. Letzteres soll sich nach den Wünschen der TL Immobilien AG ändern. Sie will die Gunst der Stunde nutzen und dem klassischen Industriebau weiteres Leben einhauchen.

Zur Vermietung stehen verschiedene Flächen in früheren Fabrikations- und Lagerräumen am Bahnhofplatz und am Perron auf der Nordseite.

Gute Argumente griffbereit
Die Argumente für ein Arbeiten an der «Tonwerk-Passage» liegen für Jost Goebl, Verwaltungsrat der TL Immobilien AG, auf der Hand: hervorragende Verkehrslage, eine von SBB-Experten erwartete Personenfrequenz von gegen 1000 Reisenden täglich und – last but not least – die besondere Atmosphäre des Industrieobjekts.

In der Tat geht von den mächtigen Ziegelstein-Bauten mit weiten, säulendurchzogenen Räumen, filigraner Dacharchitektur, vom Grossbrand noch immer russgeschwärzten Stahlträgern oder den staubgetönten Fenstern eine seltsam-melancholische Anziehungskraft aus.

Für die Nutzung ist die TL Immobilien AG offen. Man stehe ganz am Anfang, die Räume im nicht denkmalgeschützten Objekt könnten den Bedürfnissen der Interessenten angepasst werden, sagt Goebl. Die TL Immobilien AG könne sich verschiedene Nutzungen vorstellen: Praxisräume für Ärzte, Ateliers, gewerbliche Betriebe, Verkaufs- und Büroflächen, Lagerräume. Im Erdgeschoss an der Ecke Perron/Bahnhofplatz sähe er zudem gerne einen Mieter, der einen Restaurationsbetrieb führt.

Ausstellraum als Muster
Wie neues Leben in altem Gemäuer aussehen kann, macht das Tonwerk mit seinem Ausstellraum im Obergeschoss des Gebäudeteils am entstehenden Bahnhofplatz vor: Unter dem hohen Dach, zwischen Säulen aus Stahl, präsentiert die Tonwerk AG ihre preisgekrönten Design-Speicheröfen und hält jeweils ihre Generalversammlung der AG ab.

Quellenangabe:
Christian Horisberger: «Neues Leben im alten Gemäuer», Volksstimme, 22. Februar 2008, Nr. 23
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10 Jan 2008 // Mittelland Zeitung

Der neue Bahnhof in Lausen kommt in die letzte Bauphase

Die vielfältigen Arbeiten für die Verlegung des Bahnhofs in Lausen, vom heutigen Standort auf das Areal der Tonwerk Lausen AG, kommen planmässig voran.Weiterlesen...
Die Personenunterführung muss erneut geschlossen werden, der Schulbus fährt wieder
Die vielfältigen Arbeiten für die Verlegung des Bahnhofs in Lausen, vom heutigen Standort auf das Areal der Tonwerk Lausen AG, kommen planmässig voran. Zwei Gleise wurden neu verlegt, die Zufahrtsgleise zum Areal IKEA wie auch die neuen Weichen für das künftige Cargo-Center konnten termingerecht erstellt und in Betrieb genommen werden. Somit kann bei einem planmässigen Fortschreiten der Arbeiten die neue Station Lausen Ende August dieses Jahres eröffnet werden. 

Schulbus fährt wieder
Am Montag, 14. Januar beginnen die Arbeiten der nächsten Bauphase beim neuen Bahnhof in Lausen. Bei der Tonwerk Lausen AG wurde ein neues Gleis 1 mit einem 220m langen Perron und Zugang, Treppe und Rampe zur neuen Personenunterführung gebaut. Nachdem nun die Gleise 1 und 2 in Betrieb sind, kann der Rückbau des dritten Gleises und der Abbruch der Unterführung im Bereich des Gleis 3 begonnen werden. Deshalb wird ab dem kommenden Montag die Unterführung und ein grosser Teil der Industriestrasse für den Verkehr gesperrt. Wegen der Schliessung der Unterführung wird vom 23. Januar bis 3. April erneut dreimal täglich, zu den bekannten Zeiten, der Schulbus für den Transport der Schulkinder aus dem Furlenquartier eingesetzt.

Perronanlage auf der Seite Furlen
Auf der Südseite errichtet die SBB parallel zum Neubau von Gleis 3 einen neue Publikumsanlage mit behindertengerechtem Zugang. Mit dem Abbruch des bisherigen Gleises und der Streckung der Gleisachse wird Platz gewonnen, um den Bahnreisenden in Richtung Liestal-Basel ein hindernisfreies Zu- und Aussteigen zu ermöglichen. Es entsteht eine 220m langes Perron mit einer Wartehalle, direktem Zugang von der Industriestrasse her und den zeitgemässen Schallschutzwänden.

Währen der Bauphase am Gleis 3 im bisherigen Bahnhof ist am Gleis 2 und am Gleis 1 je ein Hilfsperron erstellt, damit die Reisenden in Richtung Sissach-Olten bzw. Liestal-Basel ungefährdet ein- und aussteigen können.

Ergänzt werden die bahnseitigen Anlagen durch eine grosszügige Infrastruktur für die Bahnkunden. Auf der direkt an der Perronanlage anschliessenden Trottoirfläche errichtet die SBB in einer Kurzparkzone zwei «Kiss+Ride»-Flächen und die Gemeinde Lausen finanziert zwei Velounterstände und eine beschränkte Zahl «Park+Ride»-Plätze. Mit dem Erwerb des ehemaligen Bahnwärterhauses Ecke Industriestrasse/Furlenstrasse durch die Gemeinde Lausen wurde Platz geschaffen für eine Begegnungszone mit Ruhebänken und Parkplätzen. Dieses Projekt wird durch die gemeinde Lausen finanziert.

Der neue Bahnhof kommt zum Dorf
Wie auf der Südseite, so entsteht auch auf der Nordseite, d.h. im Gebiet der Tonwerk Lausen AG, ein «Bahnhofplatz» mit einer gut ausgebauten Infrastruktur. Die Perronanlage am neuen Gleis 1 ist noch nicht in Betrieb. Weil die Züge in Richtung Sissach-Olten bereits über das Gleis 1 geleitet werden, haben einige Regionalzüge im Juli 2008 irrtümlicherweise bereits am neuen Perron angehalten.

Das künftige Bahnhofareal «Nord» ist nur 200 Meter vom Dorfzentrum entfernt und wird durch den Regionalbus mit dem Aussenquartieren verbunden. Es entstehen auch Auto- und Zweirad-Parkflächen, eine Wartehalle und eine Begegnungszone mit Bäumen und Sträuchern und allen zeitgemässen Einrichtungen einer modernen Bahnhofstation.

Das Cargo-Center «Oberbaselbiet»
Die Vorarbeiten für das neuen Cargo-Center auf dem alten Bahnhofareal laufen planmässig voran. Nach der Eröffnung der neunen Haltestelle werden die noch vorhanden Stationseinrichtungen abgebaut und die geplanten Gleisanlagen und Infrastrukturen erstellt. Das neue Cargo-Center für das Oberbaselbiet kann somit auf den Fahrplanwechsel am 14. Dezember 2008 in Betrieb genommen werden. 

Dank an die Bevölkerung
Durch Rück- und Neubau des Gleis 3 ist es erforderlich, dass nachts, in den verkehrsarmen Stunden, intensiv gearbeitet werden muss. Die Verantwortlichen der SBB, wie auch die am Bau beteiligten Unternehmen, sind bestrebt, die Lärmimmissionen möglichst gering zu halten. Sie appellieren an die Anwohnerinnen und Anwohner wie auch an die Fahrgäste allfällig auftretende Unannehmlichkeiten zu entschuldigen.

Quellenangabe
Mittelland Zeitung: «Der neue Bahnhof in Lausen kommt in die letze Bauphase», Basellandschaftliche Zeitung, 10. Januar 2008, Seite 12
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10 Jan 2008 // Mittelland Zeitung

Neubau Bahnhofplatz Nord mit Zufahrtsstrassen

Der alte SBB Bahnhof Lausen wird aufgehoben. Das alte Bahnhofsgebäude wurde bereits abgebrochen. Näher beim Dorfzentrum, im Bereich der Furlenstrasse entsteht die neue SBB-Haltestelle.Weiterlesen...
Die Gemeinde Lausen stellt das komplexe Projekt vor
Der alte SBB Bahnhof Lausen wird aufgehoben. Das alte Bahnhofsgebäude wurde bereits abgebrochen. Näher beim Dorfzentrum, im Bereich der Furlenstrasse, entsteht die neue SBB-Haltestelle. Diese Haltestelle mit den beiden Plätzen auf der Nord- und Südseite wird zum Knotenpunkt des öffentlichen Verkehrs von Lausen.

Die Hauptnutzer auf dem neuen Bahnhofareal sind die Fussgänger. Neben dem Zugang für die Fussgänger zum öV-Knotenpunkt bildet die Furlenstrasse mit der SBB-Unterführung die wichtigste Fussgängerachse und ist auch Schulweg vom Furlenquartier ins Dorf. Weitere Benutzer sind die Velofahrer, der Busbetrieb sowie der motorisierte Verkehr zu den Gewerbebetrieben und den Park+Ride-Parkplätzen.

Aufgrund der Durchmischung der verschiedenen Verkehrsteilnehmer und der Abgeschlossenheit des Raumes wird der gesamte Bereich Bahnhof Nord als Begegnungszone ausgebildet und demzufolge als Mischfläche gestaltet. Fussgänger haben gegenüber allen anderen Verkehrsteilnehmern Vortritt. Der gesamte Bahnhofbereich wird hindernisfrei und behindertengerecht ausgeführt.

Dank einer guten Zusammenarbeit mit dem Tonwerk Lausen konnte der Raum für den Bahnhofsplatz Nord bereitgestellt werden.

Bahnhofplatz Nord
Der Zufahrtsbereich zum projektierten Bahnhofplatz besteht aus der sanierungsbedürftigen Furlenstrasse und den Vorbereichen der angrenzenden Gebäude. Strassenbegleitend wird auf dem Vorplatz von Gebäude Nr. 3 eine Baumreihe erstellt. Die Breite der Erschliessungsfläche (Mischfläche) ohne Vorplatz vor der örtlichen Liegenschaft des Tonwerks wird weiterhin durch das Tonwerk Lausen genutzt.

Der Bahnhofplatz wird als einheitliche Fläche (schiefe Ebene) ohne Höhenversatz erstellt. Im nördlichen Teil des Platzes werden drei Velounterstände für zirka 90 Velos sowie «Kiss+Ride»-Parplätze erstellt. Die Streifen vor der westlich gelegenen Liegenschaft des Tonwerks wird auch zukünftig vom Tonwerk Lausen genutzt. Die Gestaltung beider Vorbereiche des Tonwerkes werden, zur Gewährung eines einheitlichen Erscheinungsbildes, von der Gemeinde Lausen vorgegeben.

Die Bushaltestelle wird parallel zum Perron angeordnet. Die Billetautomaten, eine Telefonkabine sowie der Ortsplan werden im Bereich zwischen der Bushaltestelle und dem Perronzugangsbereich platziert. Das Zentrum des Bahnhofplatzes bildet ein separater Platz, der noch nicht gestaltet ist. Möglich sind ein beschatteter Aufenthaltsbereich mit Sitzgelegenheit und Wasserelement. Für die Ausgestaltung dieses Elementes wird eine separate Planung durchgeführt. Die Zufahrtsstrasse zum Park+Ride sowie die Erschliessung der Gewerbeliegenschaften werden höhen- und lagenmässig dem Perronausbau angepasst. Am Ende der Erschliessungsstrasse wird ein Wendeplatz erstellt.

Quellenangabe
Mittelland Zeitung: «Neubau Bahnhofplatz Nord mit Zufahrtsstrassem», Basellandschaftliche Zeitung, Seite 12
46

27 Nov 2007 // BAZ // Titus Villiger

Jetzt kommt der Bahnhof ins Dorf

1.3 Milionen Franken möchte der Gemeinderat für den neuen Bahnhofsplatz in Luasen investieren. Zwar wird bemängelt, dass de SBB sich kaum an den Kosten beteiligen, die Gemeindeversammlung dürfte dem Prijekt aber am 5. Dezember dennoch zustimmen.Weiterlesen...
Aufwertung des Zentrums
1.3 Milionen Franken möchte der Gemeinderat für den neuen Bahnhofsplatz in Lausen investieren. Zwar wird bemängelt, dass die SBB sich kaum an den Kosten beteiligen, die Gemeindeversammlung dürfte dem Projekt am 5. Dezember aber dennoch zustimmen.

Wer mit dem Zug durch Lausen fährt, sieht eine einzige Baustelle: Der alte Bahnhof am Dorfrand wird abgerissen, und in der Dorfmitte, unmittelbar über der Unterführung zum Furlenquartier, ist ein neuer im Bau. Schon bald solle eine weitere Baustelle hinzukommen: Denn ein richtiger Bahnhof braucht auch einen Bahnhofplatz. Dafür wird an der Gemeindeversammlung vom 5. Dezember ein Kredit von 1.3 Millionen Franken beantragt.

Aufwertung «Das Projekt bringt eine Aufwertung des Dorfzentrums mit sich», sagt Gemeindepräsident Ernst Dill: Statt an der Peripherie halten die Züge künftig nahe am Dorfkern. Der Bus ins Furlenquartier, der heute vom Quartier direkt nach Liestal fährt, wird auch auf dem neuen Bahnhofplatz haltmachen.

Ein Schönheitsfehler bleibt: Die Gemeinde muss den Löwenanteil der Kosten für den Platz selber tragen. Bahn und Kanton zahlen lediglich 300 000 Franken. «Wir fanden das auch etwas seltsam. Schliesslich wollten die SBB den Bahnhof verlegen, nicht wir», sagt Ernst Dill. Gesetzlich sei die Lage aber klar: Die SBB bauen den Bahnhof – für den Platz ist die Gemeinde zuständig. Dass das Geschäft an der Gemeindeversammlung vom 5. Dezember noch scheitern könnte, gilt als eher unwahrscheinlich. 

Quellenangabe
Titus Villiger: «Jetzt kommt der Bahnhof ins Dorf», Basler Zeitung, 27. November 2007, Seite 23
47

23 Mär 2007 // BAZ // Dominique Hinden

Der heisse Kleine hat ein Steinherz

In seiner Hochblüte beschäftigte das Tonwerk Lausen 200 Angestellte und produzierte 17 000 Tonnen feuerfestes Material – bis die Krise in den 70er Jahre kam. Heute arbeiten wieder 34 Angestellte in dem Baselbieter Unternehmen, das den Wandel zum Nischenanbieter geschafft hat.Weiterlesen...
Das Tonwerk Lausen liefert seine Speicheröfen in die halbe Welt
In seiner Hochblüte beschäftigte das Tonwerk Lausen 200 Angestellte und produzierte 17 000 Tonnen feuerfestes Material – bis die Krise in den 70er Jahren kam. Heute arbeiten wieder 34 Angestellte in dem Baselbieter Unternehmen, das den Wandel zum Nischenanbieter geschafft hat.

Unzählige Schülerfüsse gehen in der Schweiz täglich über die Tausende von Bodenplatten, die bis Ende der 70er Jahre hinein im Tonwerk Lausen gebrannt wurden. In fast jedem Bauernhaus in der Region wärmen sich die Menschen auf den Kachelöfen, versehen mit Schamott (feuerfeste Steine) aus dem Oberbaselbieter Werk, und so mancher Industriekamin in der Schweiz ist mit Lausner Feuerfestmaterial bestückt. Doch das sind Zeugen einer blühenden Vergangenheit, und beinahe hätte es jüngst keine Zukunft für das traditionsreiche Unternehmen gegeben. In der markanten Produktionshalle beim Bahnhof ist der Brennofen längst abmontiert. Billigprodukte aus dem Osten haben der Produktion ab den 80er Jahren zugesetzt.

«Made in Lausen». Dennoch ist die Halle heute nicht leer: 20 Mitarbeitende giessen, brennen, schleifen und montieren feuerfestes Material für die Industrie sowie kleine Speicheröfen. Der Speicherofen «Made in Lausen» verhalf dem Unternehmen zu neuem Erfolg. Er ist die kompakte Verbindung eines traditionellen Kachelofens und eines Kaminfeuers auf kleinstem Raum. Schlank und rechteckig die einen, rundlich geformt die anderen Modelle. Alle mit Sichtglas versehen und mit gegossenem Stein verkleidet. In ihrem Innern steckt ein Speicherkern aus Stein. Dieser sorgt für lang anhaltende Strahlungswärme. Modernes Design und innovative Feuerungstechnik - in einigen Öfen brennen die Holzscheite von oben nach unten, was einen geringen Schadstoffausstoss zur Folge hat – machen das Tonwerk Lausen laut dem Geschäftsführer Peter Brogli zum führenden Hersteller von Speicheröfen europaweit.

Bis zu 80 Öfen in der Woche verlassen Lausen, 75% davon gelangen in den Export. In den letzten drei Jahren konnte der Umsatz auf 10 Mio. Fr. verdoppelt werden, freut sich Tonwerk Chef Brogli. Damit liegen zwar noch keine Riesensprünge drin, doch als der gebürtige Fricktaler vor 15 Jahren zur Firma kam, stand diese kurz vor dem Aus. Weit weg schienen die guten Jahre, die 1872 ihren Ursprung nahmen, als das Tonwerk Lausen für den gewerblichen Verbrauch Ton zu brennen begann. 1907 stieg von Roll als Hauptaktionär ein, da die Stahlindustrie grosse Menge speziell gefertigte Schamottteile brauchte. Mit der ab 1907 hochgezogenen Produktionshalle setzte in Lausen die industrielle Massenproduktion ein: 17 000 Tonnen feuerfestes Material verliessen bis in die 60er Jahre jährlich das Tonwerk zu einem gewichtigen Arbeitgeber in der Region.

Auf Kosten der Substanz. Doch der Technologiewandel in der Stahlindustrie Mitte der 60er Jahre setzte der Branche zu; die erste grosse Abbauwelle erfasste die Firma. Die Bodenplatten bekamen zudem immer mehr Konkurrenz aus Südeuropa. Das Tonwerk versuchte zu diversifizieren. Mit wenig Erfolg. Die Produktion der Bodenplatten musste Ende der 80er Jahre eingestellt werden. «Mehr recht denn schlecht hielt man sich bis Ende der 90er Jahre im Feuerfestbereich über Wasser», sagt Brogli. Die Öffnung der Ostgrenze war das Aus für die Massenproduktion. 1996 beschäftigte das Unternehmen nur noch 18 Mitarbeitende. All die Jahre über hatte das Tonwerk nur dank seiner Substanz – den Immobilien, die man in den guten Jahren für die Mitarbeitenden erworben oder gebaut hat – überlebt.

Neue Strategie. Heute sind die Immobilien von der Firma getrennt und bilden die Muttergesellschaft des Tonwerks Lausen. Dieses ist nun einerseits Händlerin für feuerfeste Standardprodukte und produziert nicht in kleinem Massstab hoch feuerfeste Formsteine. Andererseits hat die konsequente Ausrichtung als Nischenanbieter mit den Speicheröfen Erfolg gezeigt. 1998 entstand in Zusammenarbeit mit Designern und einem Holzfeuerungsspezialisten der Prototyp des ersten Speicherofens. 1999 gelangte er in den Verkauf. Es folgten Designerpreise und der Umweltpreis. Letzteres bedeutet Brogli viel: «Das Produkt im obersten Preissegment muss auch punkto Emissionen höchsten Ansprüchen genügen.» 2003 schrieb das Tonwerk nach langen Jahren wieder schwarze Zahlen. Und letztes Jahr erhielt die Firma den KMU-Unternehmerpreis der Nordwestschweiz. Die Zukunft sieht laut dem Tonwerk-Chef gut aus. Die steigenden Energiekosten erhöhen die Nachfrage nach umweltfreundlichen Heizalternativen. «Wir sind am Wachsen und erobern neue Absatzmärkte.» Seit kurzem heizen Tonwerk-Speicheröfen etwa auch in japanischen Häusern.

Quellenangabe
Dominique Hinden: «Der heisse Kleine hat ein Steinherz», Basler Zeitung, 23. März 2007, Seite 33
48

16 Mär 2007 // BAZ // Stéphanie Erni

Bahnhof rückt näher ans Dorf

An der Gemeindeversammlung stimmen die Lausner Einwohner über ein 2.5 Millionen-Projekt ab: den Ausbau des Bahnhofplatzes Süd am neuen Bahnhof.Weiterlesen...
Die Gemeinde will einen zweiten Bahnhofplatz bauen
An der Gemeindeversammlung stimmen die Lausner Einwohner über ein 2.5 Millionen-Projekt ab: den Ausbau des Bahnhofplatzes Süd am neuen Bahnhof.

Auch wenn Gemeindepräsident Ernst Dill zuversichtlich ist, wird er wohl erst aufatmen, wenn der 28. März vorbei ist. Dann ist nämlich klar, ob die Lausner Stimmbürgerinnen und Stimmbürger wirklich einen Bahnhofsplatz Süd wollen oder nicht. Denn an diesem Mittwochabend müssen sie dafür einen Kredit von 2.5 Millionen Franken gutheissen.

Dills Zuversicht ist durchaus berechtigt. Denn das Projekt wurde den Einwohnern an einer Informationsveranstaltung bereits vorgestellt und auch die Anstösser wurden informiert. «Die Stimmung an der Infoveranstaltung war sehr positiv», sagt Bauverwalter Meinrad Werder. Die Möglichkeit für dieses Bauvorhaben komme nur einmal.

Hintergrund für das Projekt ist die Verschiebung des Bahnhofs. Die SBB bauen eine neue Haltestelle näher beim Dorfkern im Bereich der Furlenstrasse. Zu ihrem Bauvorhaben gehören auch ein drittes Gleis sowie Lärmschutzwände. Durch diese Verschiebung entsteht die Möglichkeit, auf beiden Seiten des Bahnhofs einen Platz zu haben. Die Haltestelle wäre damit wesentlicher besser ans Dorf angebunden. So würden beispielsweise neu beide Buslinien den Bahnhof anfahren. Dank einiger Parkplätze und Veloständern wäre auch das Park-and-ride-System gut umzusetzen.

Sicherheit. Von der Neugestaltung sollen vor allem auch die Fussgänger profitieren: für sie soll der Platz sicherer werden. Zum Projekt gehört deshalb auch der Ausbau der Industriestrasse entlang des Bahnhofs und der Gleise. «Besonders im Bereich der engen, unklaren Fahrbahnabschnitte entstehen immer wieder gefährliche Begegnungsfälle zwischen sich kreuzenden Fahrzeugen, Fahrrädern und Fussgängern», schreibt der Gemeinderat im «Lausner Anzeiger», «Klar ausgeschiedene Gehbereiche existieren, sie sind jedoch nicht baulich abgetrennt und gesichert.»

Ausserdem würden Velofahrer und Fussgänger durch vorbeifahrende Züge verunsichert und bei Regen durch Autos oder Lastwagen nassgespritzt. Auch eine Beleuchtung gibt es bislang an der Industriestrasse nicht.

Das alles würde sich mit dem Ausbau der Strasse ändern. Die Trottoirs würden auf der gesamten Strassenlänge mindestens sechs Meter betragen. So soll auch das Anliefern oder kurze Anhalten weiter möglich sein. Im Bereich des Bahnhofs würde eine Begegnungszone eingerichtet mit Tempo 20. «Hier hat der Fussgänger Vortritt, darf aber die fahrenden Fahrzeugen nicht behindern», schreibt der Gemeinderat weiter. Die Begegnungszone soll allenfalls mit Farben zusätzlich markiert werden.

Lärmschutz. Mit dem Bau beginnen könnte die Gemeinde erst 2008. «Wir müssen unser Vorhaben den SBB anpassen», erklärt Bauverwalter Werder. Die Arbeiten der SBB laufen bereits seit einiger Zeit. Bis nächsten März sollten alle Lärmschutzwände aufgestellt sein.

Dann eilt es aber, denn Mitte des Jahres soll der neue Bahnhof eröffnet werden. Werder: «Bis dann wollen wir natürlich auch den Platz fertig haben.» Ist der Kredit für das Bauvorhaben Bahnhofplatz Süd und Industriestrasse abgehakt, folgt im Herbst bereits das nächste Projekt. Dann braucht die Gemeinde die Zustimmung ihrer Einwohner für den Bahnhofplatz Nord. Hier zahlen aber die SBB und der Kanton mit. Denn einen Bahnhofplatz auf der Nordseote gab es schon beim alten Bahnhof.

Quellenangabe
Stéphanie Erni: «Bahnhof rückt näher ans Dorf», Basler Zeitung, 16. März 2007, Seite 27

Aktuelle Pressemitteilungen

13. Juni 2023

Tonwerk Studios «Ausgezeichnet»

Dass die Location mit 8.6 von 10 Punkten beim Swiss Location Award 2023 das Gütesiegel «Ausgezeichnet» erhielt, freut das Tonwerk Studios-Team ausserordentlich. «Die Auszeichnung zeigt uns, dass unsere Arbeit von Veranstalter/innen und Besucher/innen geschätzt wird. Das motiviert uns, auch weiterhin bei jedem Anlass unser Bestes zu geben, damit unsere Gäste einen unvergesslichen Aufenthalt bei uns erleben können», lässt sich Daniela Wellinger vom Tonwerk Studios-Team zitieren.
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